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Bonsai (Garten & Zimmer) pflanzen, züchten, umtopfen & pflegen + Top Arten

4.67 von 5 Sternen - von 3 Lesern bewertet.

Das japanische Wort Bonsai steht wörtlich für „Baum in der Schale“ und ist eine uralte Tradition. Bei dieser fernöstlichen Pflanzengestaltung werden Bäume mit Schnitten, Drähten und vielen anderen Pflegemaßnahmen bewusst klein gehalten und künstlerisch in Szene gesetzt. Welche Arten dafür in Frage kommen, wie Sie diese am besten pflegen und worauf es im Bonsai wirklich ankommt, erfahren Sie in diesem Artikel.

STECKBRIEF ZUM BONSAI

Was sollte man über den Bonsai wissen?

Als Bonsai gelten Bäume und Gewächse, die durch verschiedene Pflegemaßnahmen im Miniaturformat kultiviert und in eine malerische Wuchsform gebracht werden. Hierbei werden sowohl traditionelle als auch naturalistische Stile verwirklicht. Seine Ursprünge hat der Bonsai in Japan, wo diese Kunst seit über 1.000 Jahren praktiziert wird. Obwohl sie so klein sind, erfordern Bonsai-Bäume sehr großen Aufwand.

  • Bäume im Miniaturformat
  • Ursprung in Japan
  • Großer Pflegeaufwand
  • Regelmäßiges Schneiden notwendig
  • Über 100 Jahre alt möglich
  • Indoor- und Outdoor-Arten
  • Sehr kälteempfindlich

Sie müssen regelmäßig gegossen, gedüngt und zurückgeschnitten werden. Auch die Verdrahtung findet Anwendung, um Bonsais das gewünschte Äußere zu verleihen. Bei guter Pflege können die Winzlinge über hundert Jahre alt werden. Üblicherweise werden die Bäume in speziellen Bonsaischalen mit Untersetzer gehalten, die mit einem geeigneten Substrat präpariert werden. Es gibt Bonsai-Arten für die Indoor-Anzucht, aber auch für den Außenbereich. Für die Überwinterung müssen Bonsai meist besonders geschützt werden, da der Wurzelbereich im Pflanzgefäß sehr anfällig für Frost ist.

 

 

Herkunft und Vorkommen von Bonsais

Der Begriff Bonsai setzt sich aus den japanischen Worten „bon“ für Schale und „sai“ für Pflanze zusammen – im Kontext übersetzt, bedeutet dies soviel wie „Baum in der Schale“. Diese Art der Pflanzenkultivierung stammt ursprünglich aus dem alten China, wo man erstmals Miniaturlandschaften aus Seen, Inseln, Felsen und auch Bäumen nachgestellt hat. Die Bäumchen wurden dabei in Schalen und Pflanztöpfen gezogen – allerdings zunächst noch in Größen von mehreren Metern. Eine solche künstlerische Inszenierung war unter dem Namen „Penjing“ bekannt. Buddhistische Mönche übernahmen diese Topfbaum-Kultur im 11. Jahrhundert und brachten den nun als „Bonsai“ bekannten Stil mit ins benachbarte Japan. In der damaligen höfischen Gesellschaft galt: Umso kleiner und kunstvoller der Baum gehalten wurde, desto wertvoller war er. Man wollte ein minimales Naturideal schaffen, in dem Schönheit und Leben verinnerlicht wurden. Bis heute werden deshalb Bäume im Bonsai-Stil mit Kulturmaßnahmen wie dem Blatt-, Form- und Wurzelschnitt bewusst geformt und klein gehalten. Heutzutage erfreut sich der fernöstliche Stil weltweit großer Beliebtheit. In Deutschland kann man verschiedenste Bonsai zum Beispiel im Japanischen Bonsaigarten in Ferch bei Berlin bewundern.

 

Der Bonsai bringt die Schönheit der Natur in detaillierter Miniatur zum Ausdruck.

 

Aussehen von Bonsais

Für die Kultivierung von Bäumen im Miniaturformat kommen etliche Arten in Frage, die sehr unterschiedlich aussehen. Für das typische Bonsai-Erscheinungsbild sind jedoch grundlegende Pflege- und Gestaltungsmaßnahmen nötig – nur dann darf sich ein Gewächs als Bonsai bezeichnen. Der Begriff beschreibt nämlich nicht vorrangig die Größe eines Baums, sondern vielmehr die japanische Gestaltungskunst, mit der die Sprösslinge hergerichtet werden. Echte Bonsai-Bäume werden bereits im frühen Wachstum mit Drähten so präpariert, dass sich schwungvolle Aststrukturen und Verzweigungen bilden. Die Stammform und die Feinverzweigung werden ebenfalls kunstvoll geformt in Szene gesetzt. Üblicherweise züchtet man Bonsais in flachen Schalen mit Untersetzern, die häufig auch mit Moosen und kleinen Steinen dekoriert werden. Die Inszenierung einer natürlich wirkenden Landschaft hat dabei höchste Priorität. Mit Wurzelschnitt und dem Rückschnitt neuer Triebe wird der Baum bewusst klein gehalten. In der Regel sind Bonsai-Gewächse maximal einen halben Meter groß. Die Blätter werden so abgetrennt, dass trotz der geringen Wuchshöhe eine künstliche Baumkrone erzeugt wird.

 

TOP15 BONSAI-ARTEN FÜR ZIMMER & INDOOR-BEREICH

Welche Baumarten eignen sich für die Bonsai-Kultur im Haus?

Viele Bonsais lassen sich problemlos in den eigenen vier Wänden ziehen. Meist handelt es sich dabei um exotische Bäume, die unser heimisches Klima nicht gewohnt sind und deshalb besondere Anforderungen an Temperatur und Luftfeuchtigkeit stellen.

  1. Feigenbaum
  2. Chinesische Ulme
  3. Chinesischer Liguster
  4. Jadebaum
  5. Olivenbaum
  6. Steineibe
  7. Junischnee
  8. Geldbaum/Pfennig-Baum
  9. Fukientee
  10. Judasbaum
  11. Affenbrotbaum
  12. Tamarinde
  13. Chili
  14. Goldlärche
  15. Avocado

Zu den beliebtesten Vertretern dieser Art zählen der Ficus, die Großblättrige Steineibe, die Chinesische Ulme, der Liguster und der Junischnee. Auch mediterrane und äquatoriale Pflanzen eignen sich als Bonsai-Zucht für den Indoor-Bereich. Hier sind zum Beispiel der Olivenbaum und der Affenbrotbaum als attraktive Kandidaten für die Bonsaikultur zu nennen. Wenn Sie sich eine tolle Blütenpracht für Ihr Zuhause wünschen, bieten der Fukientee und der Judasbaum gute Möglichkeiten. Sie sind jedoch nicht die einzigen Arten, die ansprechende Blüten und Fruchtkörper hervorbringen. Wer aus seinem Bonsai auch einen geschmacklichen Mehrwert ziehen will, kann zur Chili oder zur Avocado greifen.

 

Feigenpflanze als Bonsai

Die Feigenpflanze, auch bekannt als Ficus, ist im Bonsai-Stil weit verbreitet und vor allem bei Anfängern beliebt, da sich ihre Pflege recht unkompliziert gestaltet. Zudem ist sie sehr schnellwüchsig und kostengünstig in der Anschaffung.

  • Unkomplizierte Pflege
  • Schnellwüchsig
  • Kostengünstig
  • Halbschattiger Standort
  • Wärmebedürftig

Im Zimmer bevorzugt der Ficus helle und windgeschützte Standorte. Direkte Sonneneinstrahlung sollte jedoch vermieden werden, da der Ficus naturbedingt eher halbschattig wächst und hierauf besonders empfindlich reagiert. Dies muss auch im Frühjahr und Sommer berücksichtigt werden, wenn der Feigenbonsai auf den Balkon oder in den Garten gestellt wird. Temperaturen unter 6° Celsius müssen ganzjährig vermieden werden, da die Pflanze aufgrund ihrer subtropischen Abstammung sehr wärmebedürftig ist. Die Wurzeln des Ficus-Bonsais sind in vielen Fällen dick ausgeprägt, die Rinde ist typischerweise sehr glatt. Unter guten Bedingungen bildet die Pflanze kleine Früchte aus. Die ovalen, spitz zulaufenden Blätter werden meist zu frei aufrecht wachsenden Formen oder zu horizontalen Kaskaden zurechtgeschnitten, in denen sie dichte und buschartige Baumkronen ausbilden.

 

Bonsai Ficus Ginseng (Chinafeige)

Der Bonsai Ficus Ginseng ist eine beliebte Zimmerpflanze, bevorzugt aber einen hellen Standort.

 

Chinesische Feige (Ficus Ginseng)

Bei der Chinesischen Feige handelt es sich um eine Unterart des Ficus, die in subtropischen Regionen beheimatet ist. Daraus folgt, dass sie nicht winterhart ist und als Bonsai hervorragend im Indoor-Bereich kultiviert werden kann. Ficus Ginseng ist immergrün, hat ovale und spitz zulaufende Blätter und bildet üppige Baumkronen. Seine Rinde ist typischerweise mit einer hellen Borke versehen. Für ein gesundes Wachstum benötigt die Chinesische Feige einen hellen Standort bei Zimmertemperaturen zwischen 15 und 22° Celsius. Achten Sie zudem darauf, dass der Baum niemals kalten Zugluft ausgesetzt ist – das schadet ihm erheblich. Die Nähe zu einem Heizkörper ist ebenfalls mit Vorsicht zu genießen: Die Hitze kann dazu führen, dass der Erdboden im Pflanzgefäß austrocknet. Darauf reagiert der Ficus Ginseng empfindlich, er bevorzugt mäßige Feuchtigkeit. In der Überwinterungsphase sollten Temperaturen unter 10° Celsius vermieden werden. Wie alle anderen Feigenarten auch, lässt sich der Ficus Ginseng in allen Bonsai-Stilen und -Größen gestalten.

 

Birkenfeige (Ficus Benjamina)

Die Birkenfeige, die in unseren Breiten als Gummibaum sattsam bekannt ist, eignet sich hervorragend für die Zucht als Zimmerbonsai. Sie ist schnellwüchsig, immergrün und ausgesprochen schnittverträglich. Auffällig sind ihre dunkelgrün glänzenden, ovalen Blätter. Um optimal zu gedeihen, benötigt die Birkenfeige einen hellen und warmen Standort im Inneren des Hauses. Im Sommer kann sie auch im Freien stehen, dann bevorzugt sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Worauf Sie besonders achten sollten: Ficus Benjamina reagiert sehr empfindlich auf Schwankungen in der Lufttemperatur und der Feuchtigkeit. Am besten verträgt er Zimmertemperaturen zwischen 18 und 22 ° Celsius. Das Gleiche gilt für die Überwinterung: Ein Abfall der Temperatur unter 15° Celsius ist unbedingt zu vermeiden. Halten Sie Ficus Benjamina zudem mit regelmäßigen Gießeinheiten mäßig feucht. Birkenfeigen können in alle Stilformen und Größen als Bonsais gezogen werden, sie sind sehr gut gestaltbar.

 

Chinesische Ulme als Bonsai

Die Chinesische Ulme erfreut sich in der Bonsai-Kultur großer Beliebtheit und zählt zu den am häufigsten verwendeten Arten dieses Pflanzstils. Der sommergrüne Laubbaum stammt ursprünglich aus Ostasien. Seine winzigen Blätter werden maximal 5 cm groß, bei sehr kleinen Bonsais sogar nur 1 cm. Da die Chinesische Ulme sehr feine und stark verzweigte Aststrukturen ausbildet, kann bereits nach wenigen Jahren eine dichte Blattkrone mit vielen kleinen Trieben bestaunt werden.

  • Dichte Blattkrone
  • Kann blühen und Früchte ausbilden
  • Einsteigergeeinet
  • Kältetolerant

Bei guter Pflege trägt der Baum nach ca. 10 bis 20 Jahren kleine Blüten und Früchte, die dem Gewächs zusätzliche Anmut verleihen. Typisch für die Chinesische Ulme sind kräftige und glatte Hauptstämme, die mit der Zeit flache Rindenplatten bekommen. Aufgrund ihrer ausgesprochen hohen Schnittverträglichkeit und der Toleranz für zahlreiche Standortbedingungen eignet sich diese Ulmen-Art hervorragend für Bonsai-Einsteiger. Der Ulmen-Bonsai toleriert Temperaturen bis –5° Celsius – für die Indoor-Überwinterung können daher kühle und helle Stellen im Zimmer gewählt werden. Eine Kultivierung als Kalthaus-Bonsai im Wintergarten ist ebenfalls möglich.

 

Chinesischer Liguster als Bonsai

Der Chinesische Liguster, eigentlich eine buschig wachsende Heckenpflanze, wächst als Bonsai bei günstigen Standortbedingungen und guter Pflege ausgesprochen schnell. Er wird überwiegend als Zimmer-Bonsai gezogen, da er vor allem warme Temperaturen bevorzugt. Zudem begünstigen viel Sonne und helles Licht sein gesundes Wachstum, ein Platz am Fenster ist also von Vorteil. Dies ist auch bei der Überwinterung zu beachten: Mindestens 6° Celsius sollten herrschen, niedrigere Temperaturen können zu ernsthaften Schäden beim Chinesischen Liguster führen – die Pflanze ist nicht winterhart.

  • Heckenpflanze
  • Schnellwachsend
  • Wärmeliebend
  • Heller Standort
  • Nicht winterhart
  • Kann blühen

In den Sommermonaten kann sie auch im Freien aufgestellt werden. Die Rinde ist typischerweise sehr glatt und mit feinen Ästen versehen, aus denen längliche Blättertriebe hervorgehen. Die Blätter selbst sind meist oval oder rundlich geformt und stehen einzeln nebeneinander. Unter optimalen Voraussetzungen trägt der Liguster-Bonsai kleine, weiße Blüten. Diese können sich schließlich zu beerenartigen, schwärzlichen Fruchtkörpern entwickeln.

 

 

Jadebaum-Bonsai

Aufgrund seines tropischen Ursprungs eignet sich der Jadebaum hervorragend zur Kultivierung als Zimmerbonsai. Dabei benötigt er gleichbleibend warme Temperaturen und ausreichend Licht. Die optimalen Standorte sind deshalb die Fensterbank oder ein lichtdurchfluteter Innenraum. Im Sommer kann der Jadebaum auch ins Freie gestellt werden – ein Temperaturabfall unter 10° Celsius muss dann allerdings vermieden werden. Bei der Überwinterung verträgt der Jadebaum Temperaturen bis zu 8° Celsius, am besten sind konstante Werte zwischen 10 und 20° Celsius gegeben.

  • Wärmeliebend
  • Heller Standort
  • Kann blühen

Charakteristisch für den Jadebaum ist seine starke, dichte Verzweigung, weshalb man ihn üblicherweise als einzelnen Bonsai-Baum oder als Wald zieht. Die Laubblätter werden 1 bis 2,5 cm lang, sind auffällig dick und eiförmig. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Jadebaum eine Sukkulente ist. Er speichert besonders viel Wasser in den Blättern, was zu ihrer voluminösen Erscheinung führt. Bei guter Pflege treten an den Ästen des Jadebaums kleine Stielblüten hervor, die rosa bis weiß gefärbt sind.

 

Olivenbaum-Bonsai

Aufgrund seiner mediterranen Herkunft benötigt der Olivenbaum in Bonsai-Kultur viel Sonne und eine gute Luftzirkulation. Im Sommer fühlt er sich deshalb auch auf der Terrasse oder auf dem Balkon sehr wohl, regelrechte Hitze macht ihm dabei wenig aus. Im Gegenteil: Reichlich Sonnenschein, Wärme und Wind lassen den Oliven-Bonsai prächtig gedeihen. Eine dauerhafte Kultur des Olivenbaum-Bonsais als Zimmergewächs ist schwierig, jedoch nicht unmöglich. Die unkomplizierte Pflege und robuste Struktur der Olive schaffen willkommene Voraussetzungen für Einsteiger in diese Pflanzenkunst.

  • Heller Standort
  • Gute Luftzirkulation
  • Wärmeliebend
  • Immergrün
  • Nicht winterhart
  • Kann Blüten und Früchte ausbilden
  • Einsteigergeeignet

Der Olivenbaum ist zwar immergrün, aber nicht absolut winterhart – Minustemperaturen müssen deshalb bei der Überwinterung vermieden werden.  Im Zimmer oder anderen Bereichen des Hauses sind dazu helle Standorte mit einstelligen Plustemperaturen optimal geeignet. Besonders beliebt sind vor allem die hellgrünen und in vorangeschrittener Entwicklung schwärzlichen Steinfrüchte, die der Olivenbaum nach einer unscheinbaren Blühphase ausbildet. Im Zusammenspiel mit den knorrigen und rauen Stämmen und Ästen erzeugen sie ein rustikales Flair. Die Blätter des Olivenbaums sind länglich und bilden je nach Schnittart einzelne oder gruppierte Baumkronen.

 

Großblättrige Steineibe als Bonsai

Die Großblättrige Steineibe ist ein langsam wachsender, immergrüner Nadelbaum, der als Bonsai vorwiegend im Zimmer kultiviert wird. Optimalerweise gedeiht die Großblättrige Steineibe auf der Fensterbank oder an vergleichbaren Standorten, wo es möglichst sonnig und hell ist. Steineiben-Bonsais können über die warme Jahreszeit auch im Freien gehalten werden, allerdings sollte die Sonneneinstrahlung am jeweiligen Standort dann nicht zu stark sein. Auf zu viel Sonne reagiert die Steineibe mit Verfärbungen und Branderscheinungen. Im Winter kann sie zwar kurzzeitige Minusgrade vertragen, die Großblättrige Steineibe ist jedoch nicht gänzlich winterhart. Mit Temperaturen im einstelligen Plus-Bereich schaffen Sie ihr die besten Bedingungen zur Überwinterung.

  • Langsam wachsend
  • Immergrün
  • Heller Standort
  • Keine direkte Sonne
  • Kälteverträglich
  • Zweihäusig

Charakteristisch sind die markanten Blütenstände der Steineibe im Frühjahr bis Sommer: Die anfänglich hellroten zierlichen Blütensterne wachsen nach der Bestäubung zu kleinen, runden Früchten heran. Da die Steineibe zweihäusig ist, also entweder männlich oder weiblich, werden hierzu mindestens zwei verschiedene Pflanzen benötigt. Großblättrige Steineiben haben dunkelbraune Rinde und kräftige Stämme, die überwiegend zu aufrechten oder seitlich geneigten Formen gestaltet werden. Die Blätter sind sehr dick und länglich.

 

Junischnee-Bonsai

Der Junischnee wird fast ausschließlich als Zimmerbonsai kultiviert, da er nicht winterhart ist und Temperaturen unter 6° Celsius nicht verträgt. Stattdessen bevorzugt er sehr helle und warme Standorte mit viel Sonne. In den Sommermonaten kann er sogar im Freien platziert werden, hierzu bieten sich halbschattige Standorte auf dem Balkon oder der Terrasse an. Der Junischnee hat von Natur aus sehr kleine Blätter in saftigem Grün. Diese werden meist seitlich oder zu einer besenförmigen Baumkrone zurückgeschnitten. Typisch und zudem auch namensgebend für diese Baumart sind die winzigen, sternförmigen Blüten in cremeweißer Tönung, die den Junischnee bei guter Pflege in den Monaten Juni bis Juli zieren.

  • Nicht winterhart
  • Kälteempfindlich
  • Halbschattiger Standort
  • Kann blühen

Ein weiteres markantes Merkmal des Junischnees sind die oberflächlich wachsenden, stark verwundenen Wurzeltriebe – besonders auf Felsen und Moosen kommt dieses untypische Wachstum als Blickfang gut zur Geltung. Im Winter müssen Sie dieser Pflanze Zeit zur Regeneration geben, da sie ohne Wachstumspause anfällig für Krankheiten und Mangelerscheinungen wird.

 

Geldbaum / Pfennigbaum als Bonsai

Der Geldbaum ist eine beliebte Pflanze für die Zucht als Zimmerbonsai, da er besonders leicht zu pflegen ist und warme Standorte bevorzugt. Er ist nicht winterhart und soll deshalb weder Frösten noch Temperaturen unter 6° Celsius ausgesetzt werden. Die immergrüne Pflanze stammt ursprünglich aus Südafrika und braucht sehr viel Helligkeit; am besten gedeiht sie auf der Fensterbank oder an anderen sonnigen Plätzen. Im Sommer kann der Geldbaum deshalb problemlos auf die Dachterrasse oder den Balkon gestellt werden.

  • Leicht zu pflegen
  • Nicht winterhart
  • Heller Standort
  • Kann duftende Blüten ausbilden

Für die Überwinterung kommen ebenfalls nur helle, windgeschützte Orte in Frage. Die Rinde schält sich bei alten Geldbaum-Stämmen typischerweise in Schichten ab, da das Holz des Geldbaums eher borkig und weich beschaffen ist. An den Ästen häufen sich sehr dicke und ovale Blätter. Dies ist auf die Gewächsart zurückzuführen: Der Geldbaum ist eine Sukkulente, die in den saftigen Blattkörpern besonders viel Wasser speichert. Bei guter Pflege zeigen sich cremig-weiße Blütenstände, die einen süßlichen Duft verbreiten und sehr schön anzusehen sind.

 

Fukientee (Carmona) als Bonsai

Der Fukientee wird in Deutschland nur als Zimmerbonsai kultiviert, da er nicht winterhart ist und warme bis sehr warme Standorte bevorzugt. Besonders beliebt ist diese Pflanze aufgrund ihrer kleinen weißen Blüten, die ganzjährig erscheinen können und im nächsten Stadium rötlich-gelbe Beeren hervorbringen. Fukientee (Carmona) braucht viel Licht, deshalb wird er meistens auf die Fensterbank gestellt. Vom Sommer bis Herbst darf er auch die Wärme im Freien genießen, solange Sie ihn keinem starken und direkten Sonneneinfall aussetzen. Eine Überwinterung erfolgt optimalerweise bei Zimmertemperaturen zwischen 10 und 15° Celsius. Spätestens am Totensonntag sollte der Fukientee nach drinnen umziehen.

  • Nicht winterhart
  • Sehr warmer Standort
  • Kann blühen
  • Heller Standort

Die Rinde des Fukientees ist glatt und behaart, im fortgeschrittenen Alter wird sie borkig und rissiger. An den Zweigen wachsen kleine Laubblätter, deren Oberfläche ebenfalls kleine Härchen trägt. Da der Fukientee in seiner naturbelassenen Form ein immergrüner Strauch oder Baum ist, müssen die 1 bis 3 cm großen Blattkörper beim Bonsai regelmäßig zurechtgeschnitten werden.

 

Bonsai Carmona Retusa (Fukientee)

Die Bonsai-Art Fukientee bringt kleine weiße Blüten & rote Beeren hervor, benötigt aber einen warmen Standort.

 

Judasbaum als Bonsai

Der Judasbaum ist eine Pflanze aus dem Mittelmeerraum, deshalb benötigt er viel Helligkeit und Wärme. Als Bonsai wird er vor allem im Zimmer kultiviert. Auf der Fensterbank oder an ähnlich lichtdurchfluteten Standorten geben Sie ihm die optimalen Bedingungen. Im Sommer kann er ohne Sorge nach draußen gestellt werden und direkt unter freiem Himmel Sonne tanken. Zur Überwinterung sollten Sie ihm eine regelmäßige Lichtquelle und warme Temperaturen garantieren – der Judasbaum verträgt zwar Temperaturen bis zu –5° Celsius, er fühlt sich aber artenbedingt bei 10° Celsius am wohlsten.

  • Heller und warmer Standort
  • Kann blühen

In natürlicher Form wächst er als Strauch oder als mehrstämmiger Baum. Seine Laubblätter sind breit und abgerundet. Typisch für das Gewächs und ausschlaggebend für seine Beliebtheit als Bonsai-Baum vor allem in orientalischen Gärten sind die prächtigen Blütenstände des Judasbaums: In rötlich bis rosa-purpurnen Farben treten sie direkt an den Stammteilen hervor, anders als bei den meisten heimischen Bäumen und Sträuchern.

 

Affenbrotbaum als Bonsai

Der Affenbrotbaum oder auch Baobab stammt ursprünglich aus den Savannen Afrikas und gibt ein sehr eindrucksvolles Erscheinungsbild ab. Als Bonsai wirkt er aufgrund seines dicken Stamms und der wurzelartigen Baumkrone enorm kräftig. Diese benötigt er zur Wasserspeicherung. Aufgrund dessen muss er auch nur selten gewässert werden, durchschnittlich ein bis zweimal im Monat. Da der Affenbrotbaum die Sonne natürlich gewohnt ist, sollte er auch an einem hellen und vollsonnigen Standort kultiviert werden. Dieselbe Wärme benötigt er allerdings auch zur Überwinterung: Temperaturen unter 15° Celsius müssen Sie unbedingt vermeiden.

  • Braucht wenig Wasser
  • Vollsonniger Standort
  • Wärmeliebend

Affenbrotbaum-Bonsais tragen ihre handförmigen Laubblätter nur über kurze Perioden und werfen sie anschließend wieder ab. Dies ist für den Baum völlig normal, da er sich so vor Schäden während der Trockenzeit schützt. Die Hauptgestaltung des Bonsais liegt deshalb im Drahten und dem Rückschnitt der Äste und Triebe. Bei korrekter Anwendung entwickelt sich ein kräftiger Stamm mit einer ausladenden Baumkrone und einer feinen Verzweigung.

 

Tamarinde als Bonsai

Die Tamarinde ist ein langsam wachsender, immergrüner Baum. Bei Bonsai-Fans trifft sie vor allem wegen ihrer gefiederten Laubblätter und den traubenförmigen, wohlriechenden Blütenständen auf viel Begeisterung. Ihre Blüten ähneln denen der Orchidee und sind meist gelblich-rot gefärbt. Da die Tamarinde ursprünglich aus Regionen in Ostafrika und Indien stammt, ist sie auf einen sonnigen und hellen Standort angewiesen. Kalte Temperaturen bekommen dem Tamarindenbaum überhaupt nicht gut – im Winter sollte er deshalb bei 10 bis 15° Celsius in einen geschützten und lichtdurchfluteten Innenraum gestellt werden.

  • Langsam wachsend
  • Immergrün
  • Kann blühen
  • Sonniger Standort
  • Kälteempfindlich

Charakteristisch für den Tamarinden-Bonsai ist sein kräftiger Stamm mit der rauen und rissigen Borke. Im Gegensatz dazu sind die jungen Triebe grünlich und behaart, im Alter werden sie glatt und braun-schwarz. Auffällig ist der starke Kontrast zwischen der dichten Baumkrone und den relativ kahlen unteren Baumabschnitten. In den meisten Fällen wird die Tamarinde deshalb im aufrechten oder geneigten Bonsai-Stil kultiviert.

 

Tamarinde als Bonsai

Die Tamarinde ist unter Bonsai-Liebhabern sehr bekannt und beliebt. © SIM ONE – Shutterstock.com

 

Chili als Bonsai

Chili-Pflanzen begeistern nicht nur Küchenprofis, sondern auch Bonsai-Liebhaber. Da Chilis sehr schnell wachsen, müssen sie regelmäßig zurechtgeschnitten werden – das bringt aber auch Vorteile mit sich: In der Bonsai-Gestaltung können so die verschiedensten Stilformen geschaffen werden. Die Chili beginnt nach anfänglichen Jungtrieben zu verholzen, wodurch ein kräftiger Stamm geschaffen werden kann: Im Nu haben Sie dann einen echten Chili-Baum. Für ein optimales Wachstum benötigt er einen vollsonnigen und windgeschützten Standort, dazu bietet sich die Fensterbank sehr gut an.

  • Schnell wachsend
  • Vollsonniger und windgeschützter Standort
  • Kleine Früchte
  • Wärmeliebend

Da der Chili-Bonsai bewusst klein gehalten wird, fallen auch die Früchte der Pflanze sehr klein aus. Ihre ursprüngliche Schärfe bewahren sie dennoch, sie eignen sich also auch zum Kochen. Besonders attraktiv ist die Verfärbung der Fruchtkörper von sattem Grün in ein dunkles Rot. Chili ist ganzjährig auf Wärme und Helligkeit angewiesen, weshalb die Bonsaischale auch im Winter an einem entsprechenden Standort im Zimmer platziert werden sollte.

 

Goldlärche als Bonsai

Die aus China stammende Goldlärche ist ein sommergrüner Nadelbaum, sie wird in unseren Breiten fast ausschließlich als Bonsai kultiviert. Entgegen des Namens handelt es sich bei ihr jedoch um einen Nadelbaum, nicht um eine Lärche. Besonders attraktiv ist die Verfärbung des Nadelkleids im Herbst: Von einem frühjährlichen Grün geht es dann in ein leuchtendes Goldgelb über. Die Rinde der Goldlärche ist rötlich-braun und beginnt in vorangeschrittenem Alter, in Schuppen abzublättern, um Platz für die neue Borke zu machen. Bei guter Pflege zeigen sich an den Zweigen kleine, runde Zapfen.

  • Nadelbaum
  • Sommergrün
  • Kann Zapfen ausbilden
  • Verträgt Rückschnitt und Formung sehr gut
  • Sonniger Standort
  • Nicht winterhart

Für die Bonsaigestaltung ist die Goldlärche hervorragend geeignet, da sie regelmäßige Rückschnitte sehr gut verträgt und mit Harz ihre Schnittwunden natürlich verschließen kann. Ebenso gut lassen sich die Triebe der Goldlärche formen. Dennoch eignen sich freie, aufrechte Stilarten für diesen Baum am besten. Die Goldlärche liebt einen sonnigen Standort, der windgeschützt ist und an sehr heißen Tagen auch Schatten spenden kann – gern steht sie unter einem Sonnenschutz auf der Terrasse. Da sie nicht winterhart ist, wird sie üblicherweise an derselben Stelle im Zimmer überwintert.

 

Avocado als Bonsai

Die Avocado ist ein immergrüner, aus Zentralamerika stammender Baum, der für seine neuerdings sehr begehrten Früchte bekannt ist. Avocado-Bäume wachsen üblicherweise sehr hoch und breit, was ihre Aufzucht im Miniaturformat schwierig macht. Zudem bilden sie sehr große Laubblätter aus, die nicht kleinzuhalten sind und deshalb ihre Erscheinung als Bonsai stören – deshalb sind sie auch keine allzu beliebten Pflanzen für ein solches Vorhaben. Dennoch ist es nicht unmöglich, Avocado als Bonsai zu ziehen. Sie sollte an einem hellen und windgeschützten Platz stehen und muss wegen ihres kräftigen Wachstums regelmäßig an den Wurzeln und Trieben zurückgeschnitten werden. Die Avocado neigt dazu, sich bei solch extremen Eingriffen stark zu verzweigen, weshalb Sie auch hier durch Formgebung vorbeugend handeln müssen.

  • Immergrün
  • Eher für Profis geeignet
  • heller und windgeschützter Standort
  • Regelmäßiger Rückschnitt nötig
  • Nicht winterhart

Die Avocado ist nicht winterhart und sollte niemals Minusgraden ausgesetzt werden. Ein Platz auf der Fensterbank bietet sich zur Überwinterung an. Bei guter Pflege beginnt die Avocado mit zunehmendem Alter, zu verholzen und einen kräftigen Stamm auszubilden. Nahezu alle Gestaltungsformen als Bonsai sind mit ihr realisierbar, jedoch aufgrund ihrer widerspenstigen Sprossen sehr herausfordernd.

 

TOP 23 BONSAI-ARTEN FÜR DEN GARTEN & OUTDOOR-BEREICH

Welche beliebten Pflanzen sind als Gartenbonsai geeignet?

Als sogenannte Freiland-Bonsais oder Gartenbonsai kommen in unseren Breiten vor allem heimische Baumarten in Frage. Diese haben sich optimal an unsere lokalen Klimabedingungen angepasst und fühlen sich naturgemäß draußen am wohlsten. Zu diesen Kandidaten gehören unter anderem die Eiche, die Kastanie, die Birke und die Linde. Auch Vertreter aus anderen Ländern, in denen ein gemäßigtes Klima herrscht, fühlen sich hierzulande im Freien wohl. Ginkgo-Bäume, Hainbuchen, Mammutbäume und Trauerweiden sind diesbezüglich beliebte Bonsai-Baumarten.

  1. Kirschbaum
  2. Afrikanischer Blauregen
  3. Ginkgo
  4. Mammutbaum
  5. Ahorn
  6. Kiefer
  7. Azalee
  8. Apfel
  9. Eiche
  10. Nadelbaum
  11. hainbuche
  12. Stechpalme
  13. Rose
  14. Flieder
  15. Thymian
  16. Buchsbaum
  17. Kastanie
  18. Trauerweide
  19. Birke
  20. Magnolie
  21. Zypresse
  22. Linde
  23. Weißdorn

Wer es noch exotischer mag, der findet möglicherweise im Afrikanischen Blauregen oder der Stechpalme seinen Lieblingsbonsai. Tolle Blütenpracht im Miniaturformat schaffen Kirschbäume, Apfelbäume, Azaleen und Magnolien. Prinzipiell eignen sich auch sämtliche Nadelbäume und Kiefern für die Zucht als Gartenbonsai, da sie besonders widerstandsfähig gegenüber Wind und Wetter sind. Beachten Sie dabei allerdings, dass der Begriff „winterhart“ sich auf das Wachstum in freier Natur bezieht. Deshalb brauchen manchen Arten in der Bonsai-Schale trotzdem einen Frostschutz, um sie vor extremer Kälte am Wurzelballen zu bewahren.

 

 

Kirschbaum-Bonsai

Aufgrund seiner prächtigen Kirschblüten ist der Kirschbaum eine besonders beliebte Pflanze für die Bonsai-Kultur im Freien. Die dunkelrosaroten bis weißen Blüten haben der Kirsche zu ihrem Status als Zierpflanze verholfen. Damit diese Farbpracht überhaupt hervortritt, müssen aber gewisse Pflege- und Standortansprüche berücksichtigt werden. So bevorzugt die Kirsche einen hellen und sonnigen Standort, der möglichst windgeschützt sein sollte. Zur Überwinterung braucht der Kirschbaum ein Zeitraum von mindestens einem Monat, in dem er niedrigen Temperaturen von maximal 5° Celsius, aber keinem Frost ausgesetzt sein muss – andernfalls treibt er im Frühjahr keine Blüten aus. Vor starkem Frost muss er geschützt werden: Dazu wird der Kirschbaum entweder entsprechend abgedeckt oder ins Kalthaus gestellt. Je nach Kirschbaum-Art treten unterschiedliche Erscheinungsmerkmale auf. Am weitesten in der Bonsai-Kultur verbreitet ist die Japanische Blütenkirsche. Ihre wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind elliptisch und laufen spitz zu. Die Rinde ist anfangs kahl, mit dem Alter wird sie dann rau, borkig und verfärbt sich dunkel.

 

Bonsai Zierkirsche

Die kräftig leuchtenden Blüten der Japanischen Zierkirsche machen diese Bonsai-Art zur besonders beliebten Zierde im Garten.

 

Afrikanischer Blauregen als Bonsai

Der Afrikanische Blauregen stammt aus Südafrika und ist ein langlebiger, sommergrüner Baum mit äußerst vielen Blüten. Als Gartenbonsai wird er deshalb besonders geschätzt – er gilt als eines der attraktivsten Gewächse für diesen Pflanzstil. Im Freien benötigt er sehr viel Sonne und einen warmen Standort. Der Blauregen ist zwar winterhart, sollte jedoch als Bonsai zur Überwinterung ins Kalthaus gestellt werden. Der Grund dafür: In der Pflanzschale sind die Wurzeln des Baumes deutlich anfälliger für Frost als im Erdreich. Der Afrikanische Blauregen wächst im Vergleich zu anderen Arten eher zierlich und aufrecht. Typisch und namensgebend sind seine traubenartigen Blütenstände mit den blauen oder weißen Kronblättern. Diese hängen zum Höhepunkt der Blühphase wie Wasserfälle an den Zweigen herab und sind ein wunderschöner Blickfang. Blätter und Pflanzenteile sind jedoch hochgiftig, achten Sie deshalb darauf, Kinder und Tiere vom Afrikanischen Blauregen fernzuhalten.

 

Ginkgo-Bonsai

Der Ginkgo eignet sich perfekt für die Bonsaikultur im Freien, da er dort ganzjährig ohne Probleme gedeiht. Er bevorzugt sonnige Standorte, bei starker Sonneneinstrahlung zieht er jedoch den Halbschatten vor. Den Winter übersteht der Ginkgo-Bonsai mühelos und bedarf keiner besonderen Schutzmaßnahmen – es sei denn, schwere Fröste oder starke Minusgrade kündigen sich an. Dann sollten Sie den empfindlichen Wurzelballen schützen und den Baum gegebenenfalls im Kalthaus unterstellen. Kritische Auswirkungen sind unter einer Temperatur von –5° Celsius zu erwarten. Ginkgo ist extrem widerstandsfähig, weshalb er besonders für Bonsai-Einsteiger geeignet ist. Charakteristisch für die altertümliche Pflanze sind ihre fächerartigen Blätter. Der Ginkgo ist ein sommergrünes Gewächs: Seine Blätter verfärben sich im Herbst von saftigem Grün in ein leuchtendes Gelb, dann fallen sie ab. Die Rinde an Stamm und Ästen wird mit der Zeit borkig und teilweise rissig. Da der Baum eine hohe Schnittverträglichkeit aufweist, können mit ihm viele für die Bonsaikultur typische Wachstumsstile verwirklicht werden.

Tipp: Verleihen Sie der Grabstätte eines geliebten Menschen mit einem Bonsai-Ginkgo ein ganz besonderes, spirituelles Flair. Diese Art der modernen Grabgestaltung ist zweifellos ungewöhnlich, aber sehr würdevoll.

 

Mammutbaum als Bonsai

Der Mammutbaum zählt zu den winterharten Gewächsen und kann deshalb problemlos im Freien als Gartenbonsai kultiviert und überwintert werden. Aufgrund seiner ausgesprochen einfachen Pflege und des schnellen Wachstums ist er vor allem als Anfängerbonsai sehr beliebt. Charakteristisch sind seine nadelförmigen Blätter, die sommergrün sind und nach einer prächtigen Goldverfärbung im Herbst abfallen. Der Mammutbaum ist sehr robust und verträgt Rückschnitte und Formungen sehr gut. Mammutbäume bevorzugen einen sonnigen Standort, bei starkem Lichteinfall im Hochsommer ist ein halbschattiger Ort optimal. Im Winter benötigen sie ebenfalls viel Helligkeit, nun vertragen sie auch niedrige Temperaturen. Um Schäden durch Frost und Austrocknung vorzubeugen, empfiehlt sich dennoch die Unterbringung im Kalthaus – hierzu eignen sich Schuppen, Garagen oder Gartenhäuser sehr gut. Typischerweise sind selbst alte Äste des Mammutbaums noch sehr biegsam, weshalb ein Mammutbaum auch in vorangeschrittenem Alter noch geformt werden kann. Deshalb lassen sich auch nahezu alle Bonsai-Stile mit dem Mammutbaum verwirklichen.

 

Ahorn-Bonsai

Die verschiedenen Ahornarten sind sehr unterschiedlich, sie haben jedoch alle eines gemeinsam: Sie sind wie gemacht für die Bonsai-Kultur. Ihre Wurzeln und Stämme wachsen schnell, sie sind sehr pflegeleicht und lassen sich wegen ihrer kleinen Blätter wunderbar gestalten. Ahorn verzeiht viele Fehler und ist robust, weshalb er auch für Einsteiger bestens geeignet ist. Ein als Gartenbonsai hochgeschätzter Vertreter ist der Japanische Fächerahorn, der sich durch sein farbenfrohes Blätterkleid und die feinen Verzweigungen auszeichnet. Die Farbtöne reichen von Goldgelb bis zu kräftigem Rot – diese Farbpracht erfreut Besitzer vor allem im Herbst. Roter Fächerahorn bevorzugt einen hellen Standort, bei starker Sonneneinstrahlung sollte er im Halbschatten geschützt werden. Zudem ist er winterhart und toleriert selbst Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Nur vor starkem Frost und Wind sollte er geschützt werden. Dann empfiehlt sich die Zwischenlagerung des Bonsais im Kalthaus, in einem Carport oder Ähnlichem. Gleiches gilt für den Dreispitzahorn und den Feldahorn, die ähnliche Ansprüche wie Roter Fächerahorn haben. Der Dreispitzahorn hebt sich mit seinen verhältnismäßig kräftigen, dicht wachsenden Baumkronen ab, die mit sehr feinen Blätterzweigen bestückt sind. Den heimischen Feldahorn zieren wohlgeformte Aststrukturen und dekorative Blätter. Die hohe Schnittverträglichkeit, die einfache Pflege und ihre Widerstandskraft machen auch diese Arten zu perfekten Bonsais für Anfänger.

 

Bonsai Japanischer Fächerahorn

Viele Ahorn-Arten sind beliebte Bonsais – wie der Japanische Fächerahorn.

 

Kiefern-Bonsai

Kiefern zählen zu den absoluten Klassikern der Bonsai-Kultur. Viele Arten ziehen Standorte im Freien vor, da sie viel Licht benötigen und in den meisten Fällen winterhart sind. Dennoch sollte ihr Wurzelbereich bei Frost abgedeckt werden, oder Sie verlagern den Kiefern-Bonsai in einen kühlen und hellen Innenraum. Warum dies trotz der Winterhärte vonnöten ist? Der vereiste Boden kann dazu führen, dass die Kiefer aus ihm kein Wasser mehr ziehen kann. Eine Überwinterung im Kalthaus ist daher zu empfehlen. Zu den beliebtesten Vertretern zählen die Mädchenkiefer und die Japanische Schwarzkiefer. Auch gewöhnliche Arten wie die Bergkiefer oder die Waldkiefer sind als Kiefern-Bonsais sehr gut geeignet. Charakteristisch sind die kräftigen Stämme und Wurzelstöcke, die von einer rauen und borkigen Rinde umhüllt werden. Die Nadeln sprießen direkt aus den Seiten und der Spitze der Asttriebe. Sie bilden üblicherweise kleine Nadelbüsche, die bei korrektem Rückschnitt wie einzelne kleine Baumkronen erscheinen.

 

Azaleen (Rhododendron) als Gartenbonsai

Azaleen sind echte Alleskönner im Bonsai-Bereich: Sie sind extrem pflegeleicht, sehr schnittverträglich und bilden obendrein prächtige Blüten und Stämme aus. Die Voraussetzung für ein optimales Wachstum ist ein Standort mit sehr viel Sonne. Im Winter trotzt die Azalee selbst Temperaturen bis zu –15° Celsius, sie verliert dabei aber normalerweise fast alle Blätter. Trotzdem zählt sie zu den halbimmergrünen Gewächsen. Das Highlight dieser stark verholzenden Sträucher sind ihre kräftig gefärbten, farbintensiven Blüten.

 

Bonsai Rhododendron Azalee

Azaleen- bzw. Rhododendron-Arten als Bonsai-Bäume bilden üppige Blüten aus.

 

In Gruppen oder einzeln erstrahlen sie in hellem Weiß bis hin zu Rosa, Orange oder sogar Rot. Achten Sie bei der Bonsai-Kultivierung der Azalee darauf, vorsichtig mit der Rinde umzugehen! Diese ist üblicherweise sehr dünn und damit anfällig gegenüber Verletzungen durch Drähte oder Scheren. Die Blätter der Azaleen fallen natürlich sehr klein aus und passen sehr gut zur Miniaturform des Bonsais. In der Hauptblütezeit werden sie daher förmlich von den Blüten überwuchert – ein wesentlicher Grund dafür, weshalb sie als geschätzte Zierpflanzen gelten.

 

 

Apfelbaum als Bonsai

Apfelbäume sind außerordentlich wetterbeständig und deshalb sehr gut für die Bonsai-Kultur im Freien geeignet. Im Sommer bevorzugen sie die volle Sonnenstrahlung, im Winter trotzen sie selbst starken Minusgraden. Aufgrund dieser Eigenschaften und des geringen Pflegeanspruchs ist der Apfelbaum für Bonsai-Einsteiger eine gute erste Wahl. Zudem überzeugt er mit einer üppigen Blüte, starkem Wachstum und bei guten Bedingungen sogar kleinen Minifrüchten – letztere erfreuen sich bei Bonsai-Züchtern immer großer Beliebtheit. Sie werden üblicherweise nur 1 bis 2 cm groß und gehen unmittelbar aus den hellweißen oder rosafarbenen Blütenkelchen hervor. Meist sind Bonsai-Apfelbäume sehr fein verzweigt, was besonders im Herbst und Winter zur Geltung kommt. Dann lassen sich die feinen Zweige in allen Details bestaunen, da der Apfelbaum sommergrün ist und seine Blätter nach einer attraktiven Laubfärbung abgeworfen hat. Charakteristisch für den Gartenbonsai-Apfelbaum sind außerdem seine dicken, schnell wachsenden Wurzeln, die Rinde ist glatt und robust. Neben dem klassischen Apfelbaum begeistern auch andere Sorten wie Granatapfel, Wildapfel, Kirschapfel und Bergapfel die Bonsai-Liebhaber.

 

Eiche als Bonsai

Eichen sind im Bonsaistil besonders auffällig, da sie in der Natur eigentlich sehr groß und kräftig werden. Umso exotischer mutet deshalb das Miniaturformat dieser heimischen Riesen an. Sie bevorzugen auch als Gartenbonsai einen vollsonnigen Standort mit guter Luftzirkulation, um optimal zu gedeihen. Die Eiche ist im Erdreich frosthart, in der Bonsai-Schale muss sie jedoch ein wenig besser geschützt werden. Hierzu können die Wurzeln abgedeckt werden, oder Sie stellen die Pflanze in einen mäßig kalten Innenraum. Die Äste der Bonsai-Eiche entwickeln mit vorangeschrittenem Alter eine gezackte Form, da sich die schweren Triebe unter ihrer eigenen Last nach außen biegen. Eichen sind überwiegend winterharte und laubabwerfende Gewächse, weshalb sich im Herbst tolle Farbtöne an den Blättern beobachten lassen, bevor sie endgültig abfallen. Unterschiede finden sich zwischen den verschiedenen Eichenarten. Anfänglich besitzen sie eine glatte und elastische Rinde, die mit der Zeit dann sehr fest und rissig wird. Sehr alte Eichen-Bonsais haben besonders dicke, borkige Stämme. Bei guter Pflege entwickeln sich auch kleine Fruchtkörper: winzige Bonsai-Eicheln.

 

Nadelbaum-Bonsai

Fast alle Nadelbäume sind sehr robust gegenüber kalten Temperaturen und Wettereinflüssen – nicht ohne Grund sind sie deshalb beliebte Arten für die Bonsai-Kultur im Freien. Ihr dichtes Nadelkleid macht sie einzigartig unter den vielen Bäumen. Ein beliebtes Gewächs für die Haltung als Freiluftbonsai ist die Lärche: Aufgrund ihrer starken Frosthärte kann sie selbst in der Schale mühelos überwintern – sie bevorzugt die Kälte sogar. Dazu benötigt sie einen schattigen und windgeschützten Platz. Im Sommer mag sie dagegen die volle Sonne, da sie in dieser Zeit besonders lichtbedürftig ist. Unter guten Bedingungen trägt die Lärche als Gartenbonsai nach etwa 15 Jahren erste Blüten und Zapfen, die sich zwischen den Nadelbüschen bemerkbar machen.

 

Bonsai Nadelbaum Kiefer

Nadelbäume wie die Kiefer als Bonsai sind robust und widerstandfähig.

 

Ihre Rinde wird mit dem Alter zunehmend rau und borkig. Da die Äste dennoch sehr weich sind und eine gute Wundheilung aufweisen, lassen sie sich perfekt mit Schnitten und Drähten gestalten. Die heimische Tanne lässt sich stattdessen nur schlecht formen und ist für die Bonsai-Zucht wenig geeignet, da sich die oberen Astgebilde schwer kleinhalten lassen und die Zweige nach dem Rückschnitt nicht neu austreiben. Wollen Sie es dennoch versuchen, achten Sie auf einen sonnigen bis halbschattigen Standort im Sommer und ausreichend Frostschutz im Winter. Die Fichte schließt sich den Ansprüchen der Tanne an, eignet sich allerdings deutlich besser als Bonsai. Ihre elastischen Äste lassen sich gut in Form bringen, auch wenn der Aufwand deutlich anspruchsvoller ist – hier sollten sich nur erfahrene Bonsai-Liebhaber probieren.

 

Hainbuche als Gartenbonsai

Die Hainbuche gehört zu den beliebtesten heimischen Baum-Arten für die Bonsai-Kultur im Freien. Da sie sehr pflegeleicht und leicht zu gestalten ist, eignet sie sich auch für Anfänger. Hainbuchen sind sehr robust: Im Sommer vertragen sie sowohl sonnige als auch schattige Plätze. Bei der Überwinterung hält sie problemlos Temperaturen bis zu –10° Celsius stand, sie sollte jedoch vor Austrocknung durch Frost geschützt werden. Dazu wird der Wurzelballen abgedeckt oder die Bonsaischale an einen kühlen und windgeschützten Ort gestellt. Die Hainbuche ist außerdem sehr schnittverträglich, in deutschen Gärten findet man sie deshalb auch oft als Heckengewächs. Auffällig sind die eiförmigen und am Rand gezackten Laubblätter, die im Herbst eine intensive Färbung annehmen – sie erstrahlen dann in einem rötlichen Gelb. Bekannt ist die Hainbuche für ihre essbaren Fruchtkörper, die sogenannten Bucheckern. Der Stamm ist meist kräftig und trägt ebenfalls starke, an den Spitzen verzweigte Nebenäste. Die häufigste Bonsai-Gestaltungsform ist deshalb die aufrechte, sie eignet sich jedoch für alle japanischen Stile.

 

 

Stechpalme als Bonsai

Stechpalmen (Ilex) sind immergrüne Laubgewächse, zu denen sowohl Bäume als auch Sträucher zählen. In der Bonsai-Kultur erfreut sich vor allem die Japanische Stechpalme großer Popularität: Sie hat eine hohe Schnittverträglichkeit und bildet ansprechende, dunkelgrüne Blätter aus, zwischen denen sich bei guter Pflege blassweiße Blüten zeigen. Letztere entwickeln sich schließlich zu glänzenden Beerenfrüchten mit rötlich-schwarzem Farbton. Für ein optimales Wachstum sollte die Stechpalme das ganze Jahr über im Freien stehen. Sie liebt die Sonne, genügend Licht fördert die Gesundheit der Blätter – dennoch verträgt sie auch halbschattige und schattige Standorte ohne Probleme. Im Winter empfiehlt sich speziell für Bonsai-Schalen ein Schutz vor Frost und kaltem Wind. Da die Stechpalme sehr langsam und robust wächst, lässt sie sich in allen möglichen Bonsaistilen gestalten. Der Pflegeaufwand ist überschaubar und einfach handzuhaben, weshalb sie sich perfekt als Einstiegspflanze für die Bonsai-Zucht eignet.

 

 

Rose als Bonsai

Rosen gehören zu den beliebtesten Gartenpflanzen, in der Bonsai-Kunst sind sie jedoch eher selten zu finden. Trotzdem eignen sich vor allem Wildrosen und Zwergrosen für diesen speziellen Pflanzstil: Sie sind sehr strapazierfähig, leicht zu gestalten und mit ihren von Natur aus kleinen Blättern und Blüten wie gemacht für die Miniaturform. Für ein gesundes Wachstum benötigen sie einen sonnigen Standort im Freien. Halbschatten wird nur schlecht vertragen und sollte gemieden werden. Eine gute Luftzirkulation ist ebenfalls von Vorteil.

Rosen sind ziemlich winterhart, sie müssen jedoch bei besonders starkem Frost an den Wurzeln geschützt werden – falls Sie die Bonsai-Schale hierfür ins Kalthaus verlegen, achten Sie auf niedrige Temperaturen bis maximal 10° Celsius. Typisch für Rosen sind ihre ansprechenden Blüten, die in den verschiedensten Farbtönen erstrahlen. Nachdem sie im Herbst verblüht sind, gehen aus ihnen attraktive Hagebutten hervor. Eine weitere Besonderheit von Rosen-Bonsais: Wegen des Rückschnitts verholzt der Stamm sehr stark, wodurch die Pflanze schnell wie ein Baum wirkt – tatsächlich handelt es sich aber um eine Strauch- oder Kletterpflanze.

 

Flieder als Bonsai

Der Flieder ist ein attraktives Ziergehölz mit prächtigen Blüten, die charakteristisch süßlich duften. In blauvioletten Dolden sind sie ab den Monaten Mai oder Juni zu bestaunen.  Für die Bonsai-Zucht ist Flieder ein absoluter Geheimtipp – doch nur einige Arten eignen sich hierfür. Dazu zählen der Zwergflieder, der Chinesische Flieder und der Japanische Flieder. Sie alle gehören zu den Freiland-Bonsais und brauchen einen sonnigen, luftigen Standort. Da sie winterhart sind, können sie auch bei kalten Temperaturen im Garten ausharren, am besten dennoch etwas geschützt in einem Pavillon. Bei starkem Frost sollten die Pflanzen allerdings besser abgedeckt werden, um ein Austrocknen zu vermeiden. Die Blätter sind typischerweise eiförmig zugespitzt und sitzen sich einzeln an den Zweigen gegenüber. Im Herbst werden sie abgeworfen. Aufgrund der guten Belastbarkeit und leichten Gestaltbarkeit können mit Flieder nahezu alle aufrechten Bonsai-Stile verwirklicht werden. Sogar Büsche und Kaskaden sind möglich, aber mit mehr Aufwand verbunden.

 

Thymian als Bonsai

Der Thymian stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist vor allem für seine aromatischen Blätter bekannt, die häufig Verwendung als Küchenkraut finden und deshalb gerne in einer Kräuterspirale oder einem Kräuterbeet angepflanzt werden. Für die Bonsai-Kultur eignet er sich ebenfalls sehr gut, da er sehr stark verzweigt ist und Rückschnitte ohne Probleme verträgt. Da er ein mediterranes Klima gewohnt ist, fühlt er sich im Freien bei warmen Temperaturen in der vollen Sonne wohl. Im Winter muss er als Gartenbonsai vor Frost geschützt werden, sonst droht ihm der Erfrierungstod.

 

Thymian als Bonsai

Thymian ist ein beliebte Bonsai-Art und überzeugt durch die aromatischen Blätter. © Rafael SANTOS RODRIGUEZ – Shutterstock.com

 

Dazu wird die Schale bestenfalls in einen kühlen, unbeheizten Innenraum gestellt. Zwischen den kleinen, graugrünen Kreuzblättern des Thymians können sich von Mai bis Oktober weiße bis rosafarbene Blüten zeigen. Im fortgeschrittenen Alter beginnt der Thymian, zunehmend zu verholzen. Er bildet dann eine furchige, braungraue Borke. Wegen des buschigen Wuchses der Blätter wird der Thymian als Bonsai vor allem in geneigten Formen gestaltet – durch diese entstehen regelrechte kleine Baumkronen. Eine nachträgliche Formung sollten Sie beim Thymian vermeiden, da das alte Gehölz schnell bricht.

 

Buchsbaum als Bonsai

Der immergrüne Buchsbaum ist ausgesprochen langlebig und kann in Baum- oder Strauchform auftreten. Er ist äußerst schnittverträglich, robust und stellt nur wenige Ansprüche – für Anfänger im Bonsai-Bereich ist er daher erste Wahl. In der Bonsai-Kultur hat sich vor allem der Chinesische Buchsbaum bewährt. Im Vergleich zu anderen Arten hat er sehr schmale, glänzende Blätter. Sie laufen spitz zu und sind an den Rändern abgerundet. Zudem bildet diese Art eine stark gefurchte Rinde, was der Pflanze eine altertümliche Ausstrahlung verleiht. Ein optimales Wachstum erreicht der Buchsbaum, wenn er im Freien an einem halbschattigen oder sonnigen Standort wächst. In der Sonne braucht er eine regelmäßige Bewässerung. Da der Buchsbaum nicht zu den winterharten Gewächsen zählt, muss er zur Überwinterung in einen geschützten Innenraum gebracht werden, etwa in ein Gewächshaus. Die Temperatur sollte hier nicht unter den Gefrierpunkt fallen, am besten eignet sich ein heller Platz bei 10 bis 15° Celsius. Üblicherweise wird der Buchsbaum aufrecht oder in der Besenform gezogen.

 

Kastanie als Bonsai

Die Kultivierung der Kastanie als Bonsai ist wegen ihrer Blätter schwierig, die verhältnismäßig groß und fingerförmig gefiedert sind. Gelingt sie jedoch, ist sie umso wertvoller. Am ehesten kommt für ein solches Vorhaben die heimische Rosskastanie in Frage. Sie wird ganzjährig im Freien in der Bonsai-Schale gezogen, wo sie sonnige bis halbschattige Standorte vorzieht. Für die unbeschadete Überwinterung muss der Wurzelballen der Kastanie bei Minusgraden vor Frost geschützt werden, etwa durch Abdecken mit Reisig oder die Überwinterung im Gewächshaus.

 

Rosskastanie als Bonsai

Die Rosskastanie ist die einfachste der Kastanienarten für einen Bonsai. © Raquel Pedrosa – Shutterstock.com

 

Kastanien bilden dicht gewachsene und hochgewölbte Baumkronen aus, bei unaufmerksamer Pflege können sie schnell außer Kontrolle geraten. Besonders empfindlich reagieren sie auf Rückschnitte, weshalb diese sehr vorsichtig und direkt über dem Knospenansatz zu setzen sind – diese Methode fördert eine stärkere Verzweigung und stärkt spätere Austriebe. Da die Blüten aus ebenjenen Knospen entstehen, sind sie im Bonsai nur selten zu sehen, da sie häufig weggeschnitten werden. Für die Form des Baumes eignet sich der aufrechte Stil.

 

Trauerweide als Bonsai

Die Trauerweide fällt durch ihre zu Boden hängenden Zweige ins Auge. Besonders schön anzusehen sind die sogenannten Kätzchen, die ebenfalls an der Weide herunterhängen. Für die Bonsaigestaltung benötigt der sommergrüne Laubbaum einen vollsonnigen Standort. Bei starker Sonneneinstrahlung kommt auch ein Platz im Halbschatten in Frage, da die Blätter sonst verbrennen können. Trauerweiden sind winterhart, sollten in der Bonsai-Schale aber möglichst frostgeschützt gestellt werden – die langen Äste drohen sonst abzufrieren. Die langen, zugespitzten Blätter kommen dem Bonsaistil zugute, da sie naturbedingt sehr klein ausfallen. Um das typische Hängen der Zweige zu erhalten, müssen Sie sie regelmäßig zurückschneiden. Da vor allem junge Triebe sehr biegsam sind, sollte der Baum schon in jungen Jahren geformt werden. Im Alter wird das Holz gefurcht und bildet eine raue Borke. Als Stil empfiehlt sich die aufrechte Haltung in Form eines einfachen, doppelten oder mehrfachen Stamms, um das charakteristisch trauernde Aussehen zu erhalten.

 

Birke als Bonsai

Birken sind eine interessante Art für die Bonsaikultur. Sie zählen zu den winterharten Gehölzen der heimischen Flora und können selbst unter schwierigen Bedingungen problemlos wachsen. Dennoch zählt sie aufgrund einer besonderen Eigenschaft zu den eher herausfordernden Vertretern des Pflanzstils: Sie wirft ganzjährig Zweige ab, üblicherweise die weiter unten liegenden. Für die Bonsai-Zucht ist dies besonders schwerwiegend, da diese Zweige ausschlaggebend für Form und Wachstum in der Miniaturform sind. Aus diesem Grund muss die Birke besonders sorgfältig geschnitten, gedrahtet und geformt werden. Im Freien empfiehlt sich für sie ein heller und sonniger Standort mit guter Luftzirkulation. Falls die Blätter im Sommer Anzeichen von braunen Verfärbungen zeigen, sollte der Birkenbonsai in den Halbschatten umziehen. Den Winter übersteht er mühelos, der Baum zählt zu den absolut winterharten Gewächsen. Typisch ist die weiße Rinde der Birke, die sich mit zunehmendem Wachstum abrollt und von schwarzen Furchen verziert ist. Üblicherweise wird sie aufrecht oder leicht geneigt in Szene gesetzt.

 

Magnolie als Bonsai

Zu den Magnolien zählen über 80 Arten von sommer- und immergrünen Bäumen oder Sträuchern. Ihnen allen gemeinsam und in der Bonsai-Kunst hochgeschätzt sind die duftenden Blüten, die das Gewächs im Frühjahr zieren. Da Magnolien besonders schnell wachsen, kommen für den Bonsai nur wenige Vertreter in Frage. Hierzu zählen die Sternmagnolia und die Purpur-Magnolia. Für die Freilandkultivierung benötigen sie einen sonnigen oder halbschattigen Standort, der möglichst windgeschützt sein sollte. Im Erdboden wachsend, sind sie üblicherweise winterfest, in Bonsaischalen müssen sie jedoch vor Frost geschützt werden. Optimalerweise wird dazu ein kühler, heller Standort gewählt, an dem die Temperatur 6° Celsius nicht übersteigt; in herrschaftlichen Gärten und Parks überwintern Magnolien traditionell in Orangerien. Dank der schmalen Blätter und der zierlichen Zweige lassen sich nahezu alle Bonsai-Stilarten und -Größen mit der Magnolia gestalten. Um sie als Bonsai klein zu halten, ist ein regelmäßiger Rückschnitt unumgänglich – seien Sie deshalb nicht enttäuscht, wenn die reinweißen Blütenkörper gelegentlich ausbleiben: Im Gegensatz zu anderen Gewächsen wird die Blütenbildung damit eher verhindert als gefördert.

 

Zypresse als Bonsai

Zypressen werden als Bonsais sehr geschätzt, sie erfordern allerdings viel Geschick beim Schnitt und bei der Formgebung. Sie sind äußerst langlebige, immergrüne und langsam wachsende Bäume. Aufgrund ihres Ursprungs in sehr warmen Klimazonen wie dem Mittelmeerraum oder Mexiko benötigen sie für ein optimales Wachstum viel Sonne und Schutz vor kaltem Wind. Selbst im Winter ist die Gesundheit der Zypresse von hohen Temperaturen abhängig, weshalb sie in einem geschützten Raum bei 5 bis 15° Celsius untergebracht werden sollte. Für die Bonsaigestaltung hat sich vor allem die Arizona-Zypresse bewährt.

 

Bonsai Zypresse

Die Zypresse als Bonsai ist wunderschön, hat allerdings besondere Ansprüche und benötigt deshalb Pflege von Kennern.

 

Sie wird von Natur aus nur etwa fünf Meter hoch und erholt sich sehr gut von Rückschnitten. Dies ist gerade dann hilfreich, wenn in kurzer Zeit ein dicker Stamm gewünscht wird. Aufgrund ihres säulenartigen Wuchses wird die Zypresse typischerweise in der aufrechten oder frei aufrechten Form kultiviert, sehr gern in klassischen Schlossgärten. Die schuppenförmigen, kreuzgegenständigen Nadelblätter kommen in gruppierten Baumkronen besonders gut zur Geltung.

 

Linde als Bonsai

Linden sorgen in der Miniaturform für besonders großes Aufsehen, da die sommergrünen Laubbäume sonst Höhen von 10 bis 30 Metern erreichen und mehrere hundert Jahre alt werden können. Für die Gestaltung als Bonsai kommt vor allem die Winterlinde in Frage. Sie bildet naturgemäß kleine, herzförmige Blätter und einen relativ kurzen Stamm aus. Letzterer wird dafür allerdings sehr dick, die Baumkronen sind typischerweise sehr ausladend. Besonders attraktiv ist die gelbliche Verfärbung des Blätterkleids im Herbst. Im Sommer sind außerdem unscheinbare und wohlriechende Blütenstände zu bestaunen, die mit dem weitbekannten Flügelblatt bestückt sind. Die Winterlinde bevorzugt als Bonsaikultur einen halbschattigen Standort, aufgrund ihrer Winterhärte hält sie auch Minusgraden stand. Bei akuter Frostgefahr kann eine Abdeckung der Wurzelballen vor Erfrierungen und Austrocknung schützen. Bei der Rinde von Lindenzweigen ist Vorsicht geboten: Sie ist sehr dünn und empfindlich. Im Allgemeinen ist sie eher glatt und hell, in vorangeschrittenem Alter zeichnen sich vertikale Furchen ab und sie wird dunkler.

 

Weißdorn als Bonsai

Der Weißdorn zählt zu der Familie der Rosengewächse, weshalb bei der Gestaltung des Bonsais auf Dornen an den Trieben geachtet werden muss. Zwischen den eierförmigen, gelappten Blättern zeigen sich im Herbst auch kleine, rote Beerenfrüchte – ein wahres Highlight für Bonsailiebhaber. Im Einklang mit dem nun gelb-orangefarbenen Blätterkleid offenbart der Weißdorn dann seine volle Pracht. Zuvor lassen sich im Sommer weiße bis rosafarbene Blütendolden bestaunen. Die Voraussetzung dafür ist ein vollsonniger oder halbschattiger Standort im Freien, der sowohl windstill als auch gut durchlüftet sein kann. Der Weißdorn ist diesbezüglich eher anspruchslos. Im Winter sind keine Schäden zu befürchten, der Weißdorn gehört zu den absolut winterharten Gewächsen. Dennoch empfiehlt sich bei extremen Minusgraden ein vorbeugender Wurzelschutz, indem Sie den Bonsai abdecken oder übergangsweise in den Erdboden setzen. Die anfänglich grünen Triebe werden mit der Zeit braungrau und entwickeln eine abschuppende Borke. Mit einem Weißdornbonsai lassen sich alle Bonsai-Stilarten verwirklichen, besonders populär ist die aufrechte Form oder die Halbkaskade.

 

Sonstige Arten für den Outdoor-Bonsai

Unter den vielen Pflanzenarten, die sich für die Bonsaikultur eignen, gibt es natürlich auch Ausnahmen. Zu diesen zählen insbesondere Bonsais, die eher schwierig zu kultivieren sind oder aufgrund ihrer Eigenschaften kaum oder gar nicht klein gehalten werden können. Hierzu zählt unter anderem der Walnussbaum: Für die Bonsai-Zucht eignet er sich erst ab einem Alter von etwa fünf Jahren, da er extrem schnittempfindlich ist. Beschneidet und formt man den Baum in jüngeren Jahren, treten starke Blutungen auf, an denen er in den meisten Fällen leider eingeht. Zudem ist der Walnuss-Bonsai sehr anfällig für Pilze und Krankheiten, dennoch muss er ganzjährig im Freien gezogen werden. Eine weitere Herausforderung für den Pflanzstil bringt der Regenbogen-Eukalyptus mit sich. Auch hier ist eine Bonsai-Kultur schwierig, aber nicht unmöglich. Aufgrund des extrem schnellen Wachstums der Pflanze und der tropischen Standortansprüche lässt er sich nur mit viel Mühe und Aufwand in Miniaturform halten. Er bedarf regelmäßiger Rückschnitte und darf nie vollständig trocken liegen – das gilt auch für den Winter. In unserem gemäßigten Klima kann er langfristig nicht im Freien ausharren, er muss immer wieder an einen warmen Ort verlagert werden. Hohe Ansprüche stellen auch der Flammenbaum und die Zuckerhutfichte. Die Züchtung und Instandhaltung solcher Bäume zählen zu den schwierigsten Projekten im Bonsai und sind dafür eine wahre Zierde in exklusiven Gärten.

 

KLASSISCHE BONSAI-STILE IM ÜBERBLICK

Welche verschiedenen Formen oder Stile kann ein Bonsai annehmen?

In der Kunst der Bonsai-Zucht haben sich im Laufe der Jahrtausende viele verschiedene Formen und Stile etabliert, in denen man die Bäumchen kunstvoll gestaltet. Mit der Hilfe von Verdrahtungen, Rückschnitten und verschiedensten Methoden zur Manipulation des Wachstums werden die Bäumchen behutsam zum idealisierten Wachstum im Miniaturformat gebracht. Die verschiedenen Stile beruhen teilweise auf jahrtausendealten Traditionen und tragen daher meist japanische Bezeichnungen. Aber einige Formen folgen auch neuartigen, eher naturalistischen Darstellungen, die sich erst in letzter Zeit etabliert haben. Bei den Letzteren versucht der Züchter, die Wuchsform des Bonsais so naturnah wie möglich nachzustellen. Das gesamte Erscheinungsbild des Baums soll dabei dennoch immer künstlerisch anspruchsvoll sein. Moderne Stilmittel siedeln sich in der experimentellen Freigestaltung an. Die altertümliche japanische Bonsaikunst lässt sich stattdessen in verschiedene Formordnungen mit einzelnen Vertreterstilen eingliedern, die wir im Folgenden genauer betrachten.

 

  • Aufrechte Formen:

Die hierunter fallenden Gestaltungsformen sind üblicherweise sehr naturnah. Die streng aufrechte Form („Chokkan“) zeichnet sich durch einen geradlinigen Stamm ohne jegliche Ungleichheiten aus und ahmt das ideale Wachstum eines Baums nach. Charakteristisch für „Moyōgi“, die frei aufrechte Form, ist die geschwungene Form des Baumstamms. An den äußeren Ausbuchtungen finden sich die Hauptäste wieder, die Baumspitze stimmt vertikal mit der Ausrichtung des Stammfußes überein. In den meisten Fällen wird die Krone in die Form eines Dreiecks gebracht.

  • Chokkan
  • Moyōgi
  • Kabudachi
  • Sōkan
  • Netsuranari

Aber auch mehrere Austreibungen sind möglich: Im „Kabudachi“ entspringen mehrere Bäume aus dem gemeinsamen Wurzelstamm, die alle hinsichtlich Breite und Größe unterschiedlich sind. Der mittlere Ansatz ist stets der kräftigste und bildet mit den nebenstehenden eine Einheit. „Sōkan“ geht aus diesem Stil hervor, besitzt jedoch nur einen einzigen, sehr tief liegenden Seitenast, der aus dem Hauptstamm hervorgeht und einen eigenen Baum bildet. Deshalb wird diese Gestaltungsform auch als „Vater und Sohn“ oder „Zwillingsstamm“ bezeichnet. „Netsuranari“ bildet die Königsklasse der aufrechten Form – sie besteht aus mehreren Bäumen, deren gemeinsamer Hauptstamm waagerecht über dem Erdboden verläuft und an den jeweiligen Baumtrieben im Boden verwurzelt ist.

 

  • Luftformen:

Mit diesen Gestaltungsstilen wird die Einwirkung von Wind auf den Bonsai oder der Überwuchs von Hängen und Felsen simuliert. Letztere werden durch den „Han-Kengai“ und den „Kengai“, also Halbkaskade und Kaskade, dargestellt. Beide neigen sich dabei seitlich herabhängend über die Bonsaischale, wobei die Halbkaskade nicht unter den Schalenboden hinauswachsen soll. Die Kaskade ist die extremere Variante dieser Form, bei ihr ist ein Wachstum bis unter den Rand des Pflanzgefäßes gewünscht. Deshalb wird sie meist auf einem hohen Podest platziert oder bewusst in eine hohe Schale gepflanzt, um als Überhang nach unten zu wachsen. Der „Shakan“ ist deutlich unkomplizierter: Hierbei handelt es sich um einen Bonsai mit geneigtem Stamm, symbolisch für ein Gedeihen unter regelmäßigem Windeinfluss. Je nach Neigungsgrad unterscheidet man auch hier mehrere Unterarten.

  • Han-Kengai
  • Kengai
  • Shakan
  • Fukinagashi

Deutlich extremer äußert sich „Fukinagashi“, die stürmische Nachahmung von windflüchtenden Bäumen. Hierzu werden Zweige und Äste aus dem Hauptstamm in eine bestimmte Richtung weggeführt, sodass sie praktisch horizontal zur Bonsaischale wegwachsen.

 

  • Charakterformen:

Zu den Charakterformen zählen alle Bonsaiformen, die tiefgründige Bedeutungen verinnerlichen oder natürliche Elemente nachstellen. Dazu zählen unter anderem Tierformen. Vor allem im chinesischen Raum und im Buddhismus stehen diese als Symbol für verschiedenste Eigenschaften. Ein bekannter Vertreter ist der Drache, der im „Bankan“ zum Ausdruck gebracht werden soll. In diesem Stil wird der Stamm so ineinander gebogen oder gewunden, dass ein schlangenähnlicher Körper in der Erscheinung des Bonsais wiedererkennbar wird. Die Baumkrone verdeutlicht den Kopf, der geschwungene Hauptstamm den Leib. Austreibende Äste stehen für die krallenartigen Arme und Beine.

  • Bankan
  • Bunjingi

Deutlich herausfordernder ist die Literatenform, bekannt unter dem Begriff „Bunjingi“. Diese traditionelle japanische Bonsaigestaltung gilt als künstlerisches Meisterwerk, da sie sehr viel Arbeit, Geschick und Können erfordert. Der Bonsai bildet hier einen sehr dünnen und hohen Stamm mit äußerst karger Belaubung – gleiches gilt für die überschaubaren Äste nahe der Baumspitze. Meist ist er dazu noch ansprechend verformt.

 

  • Felsform:

Die Besonderheit dieser Gestaltungsart bezieht sich nicht auf die Pflanze, sondern ihre Wachstumsumgebung. Felsformen kommen im Bonsai in zweierlei Arten vor: Beim „Ishizuke“ gedeiht der Baum auf einem Steinbrocken, wodurch eine bergige Szenerie nachgestellt werden soll. Hierbei liegt das Augenmerk auf einer ausreichenden Versorgung der Pflanze, die typischerweise nur wenig Erde in den Spalten und Furchen des Gesteins zur Verfügung hat.

  • Ishizuke
  • Sekijōju

Im „Sekijōju“ wächst der Baum über die Felsformation, wodurch die beiden Elemente keinen direkten Kontakt haben. Die Baumkrone sitzt vertikal im Lot mit dem darunter befindlichen Gestein, das von den länglich-hohen Wurzeln überstiegen wird. Häufig findet man dieses Stilmittel im japanischen Steingarten.

 

  • Weitere Gestaltungsformen im Bonsai:

Eine der beliebtesten Darstellungen im Bonsai ist die Besenform, bekannt als „Hokidachi“. Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich um eine aufrechte Form mit kurzem Stamm, der auf einheitlicher Höhe eine breite Baumkrone aus gleichmäßigen Zweigen und Ästen trägt. Der „Neagari“ ähnelt dem „Sekijōju“, da die Wurzeln des Bonsaibaums größtenteils freigelegt sind, was weggespültes Erdreich nachahmen soll.

  • Hokidachi
  • Neagari
  • Sekijōju

Ebenfalls sehr populär ist der „Yose-ue“, eine Gruppe aus vielen einzeln stehenden Bäumen, die einen Wald simuliert. Die Baumkronen gehen hierbei einheitlich ineinander über, wobei der mittlere Baum als größter heraussticht. Hier ist auf genügend Platz zwischen den Stämmen zu achten, um einen natürlichen Schein zu wahren und freie Sicht durch das Unterholz zu gewährleisten.

 

GRÖßEN DES BONSAIS IM ÜBERBLICK

Wie kontrolliert man die Größe eines Bonsais und wie groß kann so eine Pflanze werden?

Durch regelmäßigen Rückschnitt der neuen Triebe, das Verdrahten der Zweige und Stämme sowie den Wurzelschnitt kann die Größe eines Bonsais beeinflusst werden. Dass es sich bei einem Bonsai zwingend um ein kleines Gewächs handelt, ist ein Irrtum: Outdoor-Bonsais werden sehr groß und erreichen Höhen bis zu zwölf Meter – in Japanischen Gärten finden sich teilweise Riesen-Exemplare mit einem Umfang von 15 Metern. Ausschlaggebend sind die Kultivierung in der Bonsaischale und die Anwendung bestimmter Stilmittel. Kleine Pflanzen bilden jedoch die Mehrheit der Bonsais: Als „Mame“, zu Deutsch „Minis“, bezeichnet man Bonsais unter 10 cm Höhe. „Shohin“ sind etwas umfangreicher, hier geht man von Größen bis zu 25 cm aus. Genau festgelegte Regeln gibt es allerdings nicht. Fest steht, dass Bonsais je nach ihrer Komplexität andere Pflegemaßnahmen erfordern. „Shohin“ und „Mame“ gelten aufgrund ihrer minimalistischen Nachstellung der natürlichen Vertreter als besonders wertvoll.

 

Scheinbar unmögliche Wachstumsformen verleihen dem Bonsai eine mystische Anziehungskraft.

 

DER RICHTIGE STANDORT & BODEN FÜR DEN BONSAI

Wo und in welcher Erde fühlt sich der Bonsai am wohlsten?

Aufgrund der geringen Größe der Bonsaischale ist der Nährstoffgehalt der Erde recht schnell aufgebraucht. Deshalb kommen häufig spezielle Substrate zum Einsatz: „Akadame“, Humuserde, Sand oder Kies erfüllen in Kombination wichtige Eigenschaften für das Wohlbefinden des Bonsais. Sie ermöglichen eine ausgezeichnete Wasserspeicherung, Drainage und Luftzufuhr. Das ist wichtig, da sich das Wasser in der Schale oder im Untersetzer sonst schnell anstaut oder im Gegenteil nicht richtig aufgenommen wird, woraus Mangelerscheinungen und Krankheiten resultieren. Eine regelmäßige Erneuerung und Düngung der Erde empfiehlt sich, um die Qualität beizubehalten. Die meisten Bonsai-Vertreter lieben einen hellen und warmen Standort. Im Zimmer bietet sich hierzu die Fensterbank an, im Freien die Gartenterrasse oder der Balkon. Wegen ihrer mangelnden Winterhärte müssen die meisten Bäume bei Minusgraden nach drinnen gebracht werden, Freiland-Bonsais sollten vor Frost geschützt werden.

 

Bonsai Eibe am sonnigen Standort

Der Standort des Bonsais hängt von der Pflanze ab.

 

Der richtige Standort für den Bonsai

Der optimale Standort für einen Bonsai hängt von der jeweiligen Pflanzenart ab. Jeder Bonsai hat jedoch die Eigenschaft, sehr lichtbedürftig zu sein. Bonsais sollten deshalb immer so hell wie möglich gestellt werden, wobei insbesondere junge Pflanzen vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden müssen. Für die Kultur im Haus oder im Gartenhaus eignet sich die Fensterbank, im Freien kann ein halbschattiger Platz eine willkommene Auszeit von der Sonne bringen. Auch Zimmerbonsais gedeihen sehr viel besser, wenn sie im Sommer ins Freie gestellt werden. Die Temperatur spielt ebenfalls eine große Rolle: Sie bestimmt über den Stoffwechsel der Pflanze – je wärmer die Umgebung, desto höher ist er. Für die Überwinterung des Bonsais ist dies besonders wichtig. Er soll dann möglichst kühl, aber hell gestellt werden, um den Stoffwechsel zu verlangsamen. Wegen der schlechten Lichtverhältnisse verbraucht die Pflanze sonst mehr Energie, als sie aufnehmen kann. Das gilt gerade für Bonsais, die draußen überwintern, die dann besonders frostgeschützt stehen müssen. Luftfeuchtigkeit ist ein hohes Gut für tropische Bonsaipflanzen, optimalerweise liegt sie über 60 Prozent. Um einen solchen Wert auch im Winter halten zu können, empfiehlt sich ein Standort fernab der Heizung oder neben einer Wasserschale, deren Dunst die notwendige Feuchtigkeit spendet. Die meisten Freilandbonsais bevorzugen heimische Klimabedingungen und brauchen keine spezielle Vorsorge im Bereich der Luftfeuchtigkeit.

 

Die richtige Bonsai-Erde und -Boden-Beschaffenheit

Der richtige Boden ist von enormer Bedeutung für die Gesundheit des Bonsais. Da sie in Töpfen und Schalen nur begrenzt Raum zur Verfügung haben, sind die Nährstoffe aus dem Erdboden schnell aufgebraucht. Deshalb müssen Sie die Erde regelmäßig erneuern. Zudem muss sie wichtige Eigenschaften erfüllen: Dazu zählen eine gute Wasserspeicherung, Drainage und Luftzufuhr – der Bonsai kann sonst austrocknen, verfaulen oder anfällig für Schädlinge und Pilze werden. Spezielle Substrate haben sich als effektive Ergänzung zum Erdboden bewährt. Eines der populärsten ist eine Mischung aus „Akadama“, Humus und Kies. „Akadama“ ist ein speziell für die Bonsaipflege hergestelltes Lehmgranulat aus Japan, das die Pflanzenbedürfnisse in Kombination mit den anderen Komponenten optimal deckt. Auch „Akadama“ muss regelmäßig erneuert werden, um die Stoffzufuhr aufrecht zu erhalten. Günstige Alternativen finden Sie in Sand, Torf- oder Kokoserde.

 

BONSAI PFLANZEN & UMTOPFEN

Wie wird ein Bonsai richtig gepflanzt und wie kann man ihn umtopfen?

Wollen Sie einen neuen Bonsai pflanzen oder Ihren Bonsai umtopfen, legen Sie zunächst die passenden Gerätschaften auf einem Tisch bereit. Ein Messer oder eine Schaufel helfen Ihnen, den Bonsai aus der Schale zu heben, ohne das Erdreich und die Wurzeln zu beschädigen. Vergewissern Sie sich vorher, ob der Bonsai an der Unterseite der Schale mit einem Draht an der Drainage befestigt ist. In diesem Fall müssen Sie den Draht zunächst durchtrennen.

  1. Messer und Schaufel bereitlegen
  2. Bonsai aus der Schale heben
  3. Erde entfernen und Wurzeln freilegen
  4. Wurzeln zurückschneiden
  5. Neue Schale mit Substrat befüllen
  6. In neue Schale setzen
  7. Bonsai wässern

Zur Zwischenlagerung empfiehlt sich ein flacher Behälter, eine Schüssel oder ein Blumentopf. Nun muss die Bonsaipflanze für ihren Umzug vorbereitet werden. Dazu wird die alte Erde mit feinem Besteck oder einem Holzstäbchen abgeklopft und gelöst, um die Wurzeln freizulegen. Diese werden anschließend mit einer scharfen Bonsaischere zurückgeschnitten, damit wieder ausreichend Platz im Boden geschaffen und starkes Pflanzenwachstum vermieden wird – so lässt sich der Bonsai klein halten. Anschließend wird er in die neue Schale zurückgesetzt, die Sie vorher mit frischem Substrat befüllt haben. Bei einer Neupflanzung ist nur der letzte Schritt nötig. Anschließend wird der Bonsai gut bewässert.

 

Bonsai-Pflanzen züchten & pflegen – Garten & Zimmer

 

BONSAI GIEßEN & DÜNGEN

Wie sollte man einen Bonsai am besten pflegen, gießen und düngen?

Bonsai-Bäume sind im Gegensatz zu anderen Pflanzen sehr empfindlich und müssen sehr vorsichtig behandelt werden. Sie sollten regelmäßig von abgestorbenen Ästen und Blättern befreit werden. Des Weiteren benötigen sie eine regelmäßige, ausgeglichene Nährstoffzufuhr. Hierzu müssen sie mit ausreichend Düngemitteln versorgt werden, da die Erde in der kleinen Bonsaischale schnell verbraucht ist und nur wenige Nährstoffe liefern kann. Vor allem Kalium, Phosphat und Stickstoff kommen dem Bonsai zugute. Außerdem benötigt er eine ausgewogene Wasserzufuhr – er darf jedoch nicht überwässert werden. Gießen Sie den Bonsai nur dann, wenn das Substrat bereits antrocknet. Verwenden Sie einen Gießball oder entnehmen Sie Ihren Bonsai vorsichtig aus seinem Behältnis und tauchen Sie den Erdbereich kurzzeitig komplett in Wasser ein. Weitere Informationen zu den notwendigen Pflegemaßnahmen und ihrer optimalen Ausführung haben wir im folgenden Abschnitt zusammengetragen.

 

Bonsai richtig düngen

Für den Bonsai ist es lebensnotwendig, genügend Nährstoffe aus den Wurzeln ziehen zu können. Da er in einem kleinen Behälter mit begrenztem Raum kultiviert wird, muss er regelmäßig gedüngt werden. Er ist dabei vor allem auf Phosphat, Kalium und Stickstoff angewiesen. Letzteres fördert besonders das Wachstum von Jungpflanzen und Pre-Bonsais. Grundsätzlich müssen Sie einen Bonsai über den Zeitraum von März bis September täglich, wöchentlich oder monatlich düngen. In der kalten Jahreszeit wird die Nährstoffzufuhr ein wenig zurückgefahren. Gerade Stickstoff sollte in diesen Monaten reduziert werden. Ein größerer Anteil von Kalium und Phosphat begünstigt eine gesunde Überwinterung und die volle Frucht- und Blütenbildung. Achten Sie auf organischen Dünger, um Ihren Bonsai nicht zu übersättigen oder ihn sogar zu beschädigen. Im Fachhandel finden Sie genau abgestimmte Düngemischungen für die Bedürfnisse von Bonsais.

 

Bonsai richtig gießen mit Gießball

Die Wasserzufuhr ist das wichtigste Kriterium für ein gesundes und stetiges Wachstum von Bonsais. Im Vergleich zu anderen Kübelpflanzen müssen sie sehr vorsichtig gegossen werden – die falsche Bewässerung kann zu ernsthaften Schäden führen. Grundsätzlich gilt: den Bonsai nur dann gießen, wenn die Erde angetrocknet ist. Dazu bietet sich der Fingertest an, bei dem Sie die Erde mit dem Zeigefinger leicht eindrücken und erfühlen, ob noch Feuchtigkeit im Substrat vorhanden ist. Eine zu routinierte Wasserbeigabe kann die Pflanze ertränken oder Staunässe und Wurzelfäule verursachen. Optimalerweise wird der Bonsai mäßig feucht gehalten.

Bewässerung ist abhängig von Standort, Temperaturen, Behälter und Jahreszeiten.

Im Sommer kann unter Umständen mehrmals täglich gegossen werden, im Winter eher sparsamer. Achten Sie darauf, nicht zu kaltes Gießwasser zu verwenden, um das Wurzelwachstum nicht zu bremsen. Am besten eignen sich die Morgen- und Abendstunden, um der Pflanze Wasser zu geben. Um den Bonsai zu schonen, verwenden Sie eine Gießkanne mit feinem Aufsatz, einen Gießball oder tauchen Sie den Wurzelbereich ganz in Wasser, bis er sich vollgesogen hat.

 

Bonsai-Pflege mit Wasser

Beim Wässern des Bonsais sollten Sie besonders vorsichtig sein, um ihn nicht zu überwässern. © Dmitry Kalinovsky – Shutterstock.com

 

BONSAI SCHNEIDEN & DRAHTEN

Wie schneidet man einen Bonsai und was bedeutet drahten?

Ein Bonsai kann auf verschiedene Arten geformt und kleingehalten werden. Besonders wichtig ist dabei der regelmäßige Rückschnitt der Pflanzenteile. Mit dem Formschnitt wird die aktuelle Gestalt des Bonsais bewahrt, indem unerwünschte Äste und Triebe entfernt werden. Beim Kronenschnitt wird die Struktur der Baumkrone gepflegt und eine gesunde Erscheinung gefördert. Hierzu werden vertikale Äste weggeschnitten, um seitliche Knospen zu erzielen. Dadurch entwickeln sich feine und detaillierte Verzweigungen. Für den Gestaltungsschnitt werden all jene Pflanzenteile entfernt, die dem gewünschten Erscheinungsstil des Bonsais im Weg stehen. Der Wurzelschnitt erfolgt beim Umtopfen und hält den Bonsai klein. Hierbei werden die Wurzeltriebe um etwa ein Drittel gekürzt – das schafft zudem Platz in der oft sehr kleinen Bonsaischale. Eine Ergänzung zum Schnitt stellt das Drahten dar: Mit feinen Aluminium-, Kupfer- oder Eisendrähten werden damit Äste und Zweige spiralförmig umwickelt und im Anschluss behutsam in die gewünschte Wuchsform gebogen.

 

Bonsai richtig schneiden

Beim Schneiden des Bonsais gilt die Aufmerksamkeit in erster Linie der Gesundheit des Baums. Deshalb muss stets mit scharfem und sterilem Werkzeug gearbeitet werden. Im Fachhandel werden hierzu spezielle Bonsaischeren angeboten, die sich sehr gut für die Entfernung der zierlichen Pflanzenteile eignen. Andernfalls kann ein Bonsai wegen grober Schäden eingehen oder durch Verunreinigungen von Pilzen und Schädlingen befallen werden. Zudem müssen Sie die richtige Technik beachten.

Man unterscheidet zwischen dem Pflegeschnitt und dem Gestaltungsschnitt.

Ersterer dient dem Wohlbefinden des Bonsais und fördert sein Wachstum und seine Stabilität. Der Gestaltungsschnitt dient der äußerlichen Formgebung der Pflanze, hier wird meist stärker in die Erscheinung des Bonsais eingegriffen. Arbeiten Sie immer in Ruhe und an einem Tisch, um keine Flüchtigkeitsfehler zu machen. Worauf Sie bei den jeweiligen Schnittarten achten müssen und wann diese zum Einsatz kommen, erfahren Sie im nachfolgenden Abschnitt.

 

Kronenschnitt beim Bonsai

Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich hier um den Rückschnitt der Baumkrone des Bonsais. Ein solcher wird aus verschiedenen Gründen vorgenommen: Zum einen kann er als sogenannter „Erziehungsschnitt“ das Wachstum des Baums so unterstützen, dass eine gesunde und stabile Krone ausgebildet wird. Zum anderen kann damit die Beschaffenheit des Bäumchens manipuliert werden, sodass neue Lichtungen oder Formen im Geäst entstehen. Man kann damit also auch das Austreiben in unerwünschte Richtungen unterbinden und den Bonsai effektiv niedrig halten. Je häufiger ein Kronenschnitt erfolgt, desto feiner wird die Verzweigung. Auch der Stamm wird dadurch dünn gehalten – bleibt der Kronenschnitt aus, wird er schneller dick. Beim Schnittvorgang werden Asttriebe und Zweige in der Baumkrone weggeschnitten, um an den Trennstellen neue Triebe hervorzubringen. Die regelmäßige Entfernung von kranken und dürren Ästen sowie von verwelkten Blättern zählt ebenfalls dazu.

 

Formschnitt beim Bonsai

Unter dem Formschnitt versteht man im Bonsai die Technik, die aktuelle Gestalt der Pflanze durch regelmäßige Rückschnitte zu erhalten. Ein solcher Vorgang sollte, wenn nicht zwischendurch dringender Bedarf besteht, immer erst nach der Vegetationsperiode stattfinden. Dazu werden die Spitzen der Jungtriebe abgeschnitten, die während der Wachstumsphase ausgetreten sind. Diese Methode setzt im Bonsai einen Prozess in Gang, bei dem das Wachstum der seitlichen und inneren Triebe angeregt wird. In Folge dessen wächst der Bonsai nicht mehr aus seiner aktuellen Form heraus, sondern bildet detailliertere Verzweigungen innerhalb seiner aktuellen Gestalt. Der Formschnitt sollte regelmäßig erfolgen, da Bonsais meist sehr alt werden und dabei stetig weiterwachsen. Wichtig für die Entfernung der senkrecht sprießenden Äste ist die Verwendung scharfer Geräte – stumpfe Scheren können dazu führen, dass der Bonsai sichtbare Verletzungen davonträgt.

 

 

Gestaltungsschnitt beim Bonsai

Der Gestaltungsschnitt dient dazu, den Bonsai überhaupt erst in die gewünschte Form zu bringen. Deshalb wird er nur dann ausgeführt, wenn das Gewächs erstmalig oder nachträglich in seinem Aussehen angepasst werden soll. Da dabei große Teile des Bonsais weggeschnitten werden, sollte sich dieser Eingriff auf einen einzigen Zeitpunkt im Jahr beschränken – ein solcher Prozess belastet die Pflanze sehr stark. Optimalerweise erfolgt der Gestaltungsschnitt im Herbst oder Frühjahr, also außerhalb der Wachstumsperiode. Hierzu wird der Bonsai zunächst von abgestorbenen Ästen und eingegangenen Blättern befreit. Anschließend werden alle Triebe weggeschnitten, die durch Verdrahtung oder Abbindung nicht mehr geformt werden können. Senkrecht wachsende Äste werden ebenfalls entfernt, um das Wachstum in die Höhe zu vermeiden und die Pflanze in das gewünschte Erscheinungsbild zu bringen. Da es sich beim Bonsai um die Miniaturnachbildung eines natürlichen Baums handelt, muss die Größenordnung der Äste eingehalten werden. Untenstehende, dicke Äste werden erhalten, im oberen Bereich werden sie weggeschnitten. Das fördert einen natürlich wirkenden Übergang vom Stamm zur Baumkrone.

 

 

Wurzelschnitt beim Bonsai

Der Wurzelschnitt trägt dazu bei, den Bonsai kleinzuhalten und genügend Platz in der Bonsaischale zu schaffen. Er ist außerdem notwendig, um dem Absterben des Wurzelballens vorzubeugen. Würde man die Wurzeln ihrem Wachstum überlassen, würden sie sich gegenseitig abquetschen und schließlich eingehen. Das hätte drastische Auswirkungen auf den Bonsai und würde sein Aussehen und sein Wohlbefinden deutlich beeinträchtigen. Wurzelschnitte müssen deshalb regelmäßig durchgeführt werden. Ein erster Schnitt erfolgt, bevor die junge Pflanze überhaupt in ein Bonsaigefäß gesetzt wird. Danach wird er immer dann vorgenommen, wenn die Pflanze zum Wechsel des Substrats oder aufgrund ihrer Größe umgetopft werden muss.

  1. Wurzeln von Erde befreien
  2. Wurzeln entwirren
  3. Wurzeltriebe um 1/3 kürzen
  4. Abgestorbene Teile entfernen
  5. Einige Wurzelspitzen intakt lassen

Dazu werden die Wurzeln vorsichtig von Erde befreit und das freiliegende Geflecht wird anschließend entwirrt. Wurzelkrallen oder ähnliche Werkzeuge eignen sich hierzu hervorragend. Nun werden die Wurzeltriebe um etwa ein Drittel gekürzt, maximal jedoch zur Hälfte. Abgestorbene oder zu große Teile werden gänzlich entfernt. Um den Bonsai nicht zu schwer zu schädigen, sollten stets einige Wurzelspitzen intakt bleiben.

 

Bonsai mit Draht formen

Das Drahten ist eine effektive und, wenn sie richtig ausgeführt wird, schonende Methode zur Formung des Bonsais. Dabei werden Aluminium- oder Kupferdrähte um den jeweiligen Ast, Zweig oder Stamm gewickelt, der angepasst werden soll. Optimalerweise wird das Material in Spiralen um die betreffenden Bereiche gewickelt. Anschließend werden sie mit großer Vorsicht zurechtgebogen. Achten Sie darauf, dass der Draht den Bonsai nicht zu fest umschlingt – dies kann die Rinde schädigen, was auch langfristig noch erkennbar ist. Deshalb müssen die Drähte ständig kontrolliert und gegebenenfalls neu gewickelt werden, da sich Äste und Zweige im Wachstum ausdehnen. Sobald die gewünschte Form erreicht ist, wird der Draht gelöst. Alte Bonsais wahren üblicherweise ihr angepasstes Erscheinungsbild, weshalb dieser Gestaltungsschritt eher bei jungen Pflanzen vorgenommen wird. Bestenfalls erfolgt er zeitgleich mit der Wachstumsperiode von Frühling bis Herbst.

 

Bonsai mit Draht in Form bringen

Ihren Bonsai können Sie mit Draht in Form bringen. © khuntapol – Shutterstock.com

 

BONSAI VERMEHREN & SELBER ZÜCHTEN

Kann man einen Bonsai vermehren oder selber züchten?

Ein Bonsai kann durchaus eigenständig gezüchtet oder vermehrt werden, das erfordert allerdings ein wenig Übung. Für Anfänger ist ein solches Vorhaben deshalb eher ungeeignet. Um eine Pflanze zu vermehren, werden ihr Äste oder Blätter entnommen. Diese sogenannten Stecklinge können dann als eigenständige Pflanzen in einem geeigneten Substrat kultiviert werden. Bonsais selber zu züchten ist noch anspruchsvoller: Hierzu werden die Bonsai-Samen des gewünschten Baumes zum Keimen gebracht und über Jahre hochgezogen, bis sie sich für die Bonsaigestaltung eignen. Allerdings haben beide Methoden den Vorteil, dass sie sehr kostengünstig ausfallen. Zudem erhalten Sie damit einen tieferen Einblick in die Bedürfnisse des Bonsais und haben zu jeder Zeit die volle Kontrolle über die Pflanze. Wie genau Sie bei der Vermehrung oder Züchtung vorgehen sollten, erfahren Sie hier von uns.

 

Vermehrung des Bonsais

Haben Sie sich dafür entschieden, einen zweiten Bonsai großzuziehen, bringt die eigenständige Vermehrung viele Vorteile mit sich. Zum einen sparen Sie Geld, da sich ein zweites Exemplar ganz leicht aus Teilen Ihres bisherigen Bonsais ziehen lässt. Zum anderen sind Sie mit den Bedürfnissen der Pflanze bereits vertraut, wodurch die Pflege und Aufzucht deutlich leichter von der Hand geht. Bei der Vermehrung kommen sogenannte Stecklinge zum Einsatz. Damit sind kleine Äste des ursprünglichen Baums gemeint, die säuberlich am Übergang zum Stamm abgetrennt und zum Gedeihen in ein eigenes Bodensubstrat verpflanzt werden. Optimalerweise ritzen Sie die Rinde des Stecklings an, damit sich schneller Wurzeln ausbilden. Das Substrat sollte relativ locker und nährstoffarm sein. Nach einigen Wochen sollten sich die ersten Wurzeln gebildet haben, der Bonsai ist nun erfolgreich vermehrt. Dieser Vorgang lässt sich beliebig oft wiederholen, sofern damit die Gesundheit des Mutterbonsais nicht kritisch geschädigt wird.

 

Bonsai selber züchten

Einen Bonsai selbst zu züchten ist nicht unmöglich, aber sehr herausfordernd. Dazu benötigen Sie Samen des jeweiligen Baums, die Sie in einer geeigneten Umgebung zur Keimung bringen und pflegen müssen.

  1. Samen des Baumes besorgen
  2. Drainage in Schale anlegen
  3. Schale mit Bonsaisubstrat befüllen
  4. Samen einstreuen
  5. Mit dünner Erdschicht bedecken
  6. Gut Wässern und Samen feucht halten

Befüllen Sie dazu zunächst eine geeignete Schale mit Bonsaisubstrat, geben Sie die Samen hinzu und bedecken Sie diese mit einer weiteren dünnen Erdschicht. Am Boden des Pflanzgefäßes sollte eine Drainage gelegt werden. Anschließend werden die Bonsai-Samen gut gewässert und feucht gehalten. Im Gegensatz zur Vermehrung eines Stecklings oder dem Kauf eines ausgewachsenen Bonsais kann dieser Prozess sehr langwierig sein. Die meisten Baumarten benötigen zwei bis drei Jahre, ehe sie in ein geeignetes Stadium zur Bonsaigestaltung kommen. Optimalerweise säen Sie im Herbst aus, dadurch muss kein künstlicher Winter erzeugt werden – letzterer sorgt in unseren Breiten dafür, dass die Samen keimfähig werden. Bonsai-Samen sind im Fachhandel erhältlich, sie können aber auch völlig kostenlos bei einem Spaziergang im Wald gesammelt werden.

Spezielle Bonsai-Samen gibt es nicht!

Die Entwicklung eines Miniaturbaumes ist abhängig von der Gestaltung, nicht dem Saatgut.

 

BONSAI IM WINTER

Ist ein Bonsai winterhart und frostsicher?

Ob ein Bonsai Minusgrade verträgt und bis zu welcher Höhe, ist abhängig von der Art der Pflanze. Die meisten heimischen Bäume zählen zu den winterharten Gartenpflanzen, die meisten Exoten jedoch nicht. Letztere müssen zwingend im Warmen beziehungsweise im Indoor-Bereich gezogen werden – bei zu niedrigen Temperaturen erfrieren sie schlichtweg. Die sogenannten Freilandbonsais, zu denen auch die winterharten Bäume gehören, verkraften hingegen Werte bis –20° Celsius ohne Probleme. Dies gilt jedoch nur für das Wachstum in freier Natur mit tiefliegenden Wurzeln. Werden die Bäume in einer Bonsaischale kultiviert, liegt ihr Wurzelbereich oft frei und direkt an der Erdoberfläche. Dadurch werden sie anfällig für Bodenfrost, der für die Austrocknung oder sogar den Tod des Baumes sorgen kann. Deshalb müssen auch Outdoor-Bonsais vor Frost geschützt werden, indem der Wurzelbereich abgedeckt oder die Schale ins ein Kalthaus gestellt wird.

 

 

SCHÄDLINGE & KRANKHEITEN

Welche Schädlinge und Krankheiten können beim Bonsai auftreten und wie wird man sie wieder los?

Ein Schädlingsbefall kann aus den unterschiedlichsten Gründen eintreten, selbst bei gesunden Bonsaipflanzen. Zu den häufigsten Übeltätern zählen:

  • Blattläuse
  • Spinnmilben
  • Wollläuse
  • Ameisen
  • Raupen
  • Dickmaulrüssler
  • Schildläuse

Sie können den zierlichen Bäumen schwer zusetzen. Entdecken Sie Schädlinge auf Ihrem Bonsai, sollten Sie sich gründlich über die Tierchen und eine geeignete Bekämpfung informieren. Im Fachhandel finden sich sowohl chemische als auch organische Schädlingsbekämpfungsmittel. Achten Sie jedoch darauf, dass das gewählte Mittel auch für Bonsais verträglich ist. Schonendere Vertreibungsmöglichkeiten bieten bewährte Hausmittel. Im Fall einer Erkrankung sollte die Pflanze umgehend von anderen isoliert werden. Häufige Beschwerden sind Wurzelfäule oder Feuerbrand. Bei Viruskrankheiten müssen Sie die betroffenen Pflanzenteile entfernen, gegebenenfalls kann ein Umtopfen Abhilfe schaffen. Pilzbefall können Sie mit einem Fungizid bekämpfen. Bei unklaren Ursachen sollten Sie nicht zögern, einen Fachmann zu Rate zu ziehen, der Krankheiten und Schädlinge genau identifizieren kann.

 

BONSAI KAUFEN

Wo kann man einen Bonsai kaufen und was kostet ein Bonsai?

Bonsai-Pflanzen erhalten Sie bei zahlreichen Fachhändlern für den Gartenbau und in Baumschulen, sowohl vor Ort als auch online. Neben den bekannten Gartencentern von Dehner und Pflanzen-Koelle können Sie unter Umständen auch im Sortiment einiger Baumärkte und Möbelhäuser Bonsai kaufen. Hier lohnt ein Gang zu Obi oder zu Ikea. Fast alle Händler und Baumschulen haben im Internet Bonsai-Shops, wo Sie online den gewünschten Bonsai kaufen und bequem vor die Haustür liefern können. Daneben gibt es inzwischen auch in Deutschland viele spezialisierte Bonsaischulen. Selbst auf eBay kann man die Miniaturbäume kaufen. Seien Sie hier jedoch aufmerksam: Plattformen wie diese schalten nicht nur Angebote von Bonsaischulen und Gartenhändlern, sondern auch Anzeigen von privaten Anbietern. Dadurch ist nicht immer sichergestellt, dass Sie wirklich einen hochwertigen und verifizierten Bonsai kaufen. Viele Anbieter locken mit günstigen Preisen für „Fake-Bonsais“, die die typischen Eigenschaften gar nicht aufweisen und von deutlich minderer Qualität sind.

 

Bonsai Carmona Fukientee

Beim Kaufen eines Bonsais sollten Sie auf Qualität achten, um auch wirklich einen echten Bonsai zu bekommen.

 

Preise für Bonsais im Überblick

Die Kosten für einen Bonsai sind abhängig von verschiedenen Faktoren. Dazu gehören die Größe, das Alter, die Qualität, das Aussehen und die Art des Baumes. Kleine Bonsais ab einem Alter von fünf Jahren können bereits für 20 Euro gekauft werden. Noch jüngere Pflanzen ab zwei Jahren sind sogar schon ab 10 Euro erhältlich. Mit steigender Größe und vorangeschrittenem Wachstum ändert sich dies jedoch deutlich: Bäume im Alter von 10 bis 15 Jahren kosten zwischen 80 und 150 Euro – zeigen sie besonders ansprechende Formen und Eigenschaften auf, können auch mehrere hundert Euro anfallen.

Kosten: 10,00 € – 30,00 €

Für besonders urige und große Bonsais in hervorragender Beschaffenheit dürfen Sie von mehreren tausend Euro ausgehen, eine obere Preisgrenze ist kaum auszumachen. Pre-Bonsais bilden die Ausnahme: Diese Bäume befinden sich noch in der Entwicklung zum vollständigen Bonsai und sind ungestaltet – dementsprechend können Sie schon ab 30 Euro einen solchen Bonsai kaufen.

 

KÜNSTLICHEN BONSAI KAUFEN

Kann man auch künstliche Bonsai kaufen?

Im Handel finden sich zahlreiche täuschend echte künstliche Nachbildungen von beliebten Bonsaiarten. Diese sind kaum von den natürlichen Vertretern zu unterscheiden und lassen sich dabei genauso gut gestalten. Wer also nicht erst zehn Jahre auf einen gestaltungsfähigen Miniaturbaum warten will, ist mit einem künstlichen Bonsai bestens aufgehoben. Künstliche Bonsais stehen in fertigen Stilformen zur Verfügung, sie können aber auch auf Wunsch selber geformt werden. Damit sparen Sie sich den für echte Bonsai notwendigen Zeit- und Pflegeaufwand, ohne die Qualität des fertigen Erscheinungsbilds einzubüßen. Zudem sind diese Bäumchen auf keinen bestimmten Standort angewiesen und können selbst in den schattigsten Ecken zur Geltung kommen. Damit eignen sie sich optimal für die stilvolle Grabgestaltung. Nur eine Oberflächenreinigung sollte hin und wieder vorgenommen werden, da sich sonst feine Staubschichten auf den Blättern bilden können. Bereits ab 10 Euro können Sie in Baumärkten, Möbelhäusern oder Gartencentern künstliche Bonsai kaufen. Auch online findet sich ein breites Angebot der anschaulichen Täuschungen.

 

ZUSAMMENFASSUNG

Was sollte man über den Bonsai wissen?

Bonsai ist eine uralte, japanische Pflanzentradition, bei der man Bäume möglichst naturnah in Miniaturform gestaltet. Für die Zucht als Bonsai kommen sowohl einheimische als auch exotische Baum-Arten und Sträucher in Frage. Man unterscheidet zwischen Freiland- und Zimmerbonsais, je nach den Standortansprüchen und Bedürfnissen der Pflanzen. Durch Drahten oder individuelle Schnitttechniken werden künstlerisch anspruchsvolle Formen in den Baum eingearbeitet und das Wachstum wird gezielt manipuliert. Regelmäßige Rückschnitte an Baumkrone und Wurzelballen sind notwendig, um den Bonsai kleinzuhalten. Hierzu verwendet man spezielle Werkzeugsets aus Scheren, Wurzelkrallen und Stäbchen. Die kleinen Gewächse sind sehr anspruchsvoll und müssen ständig mit Düngemitteln, nährstoffreicher Erde und Gießwasser versorgt werden. Bonsais können aus Samen oder Stecklingen eigenständig gezogen werden. Im Handel kann man in den örtlichen Gartencentern und Baumärkten sowie in Online-Shops zu den verschiedensten Preisen Bonsai kaufen.

 

 

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Häufige Fragen

💶 Wie viel kostet ein Bonsai?

Junge, noch sehr kleine Bonsais sind bereits ab 20 Euro erhältlich. Ab einem Alter von zehn Jahren ist mit mehreren hundert Euro zu rechnen, darüber hinaus sogar mit mehr als 1.000 Euro. Die Qualität ist ausschlaggebend: Für minderwertige Bonsais zahlen Sie unter 100 Euro, für Bonsais von mittlerer Qualität mehrere hundert Euro und für hervorragende Bonsais werden mindestens 1.000 Euro fällig.

Hier erhalten Sie weitere Informationen.

💧 Wie pflege ich einen Bonsai richtig?

Einen Bonsai müssen Sie regelmäßig zurückschneiden, um ihn kleinzuhalten. Er benötigt Nährstoffzufuhr in Form von Dünger, Wasser und stetiger Erderneuerung. Wasserspeicherung, Drainage und Luftzufuhr müssen durch das Substrat gewährleistet sein, für die behutsame Wasserzufuhr empfiehlt sich ein Giessball. Für die richtige Pflege gibt es spezielle Werkzeuge.

Hier erhalten Sie weitere Informationen.

🌳 Welche Bonsai-Bäume eignen sich für Anfänger?

Robuste Bäume mit hoher Schnittverträglichkeit eignen sich gut für Bonsai-Anfänger. Dazu gehören die Birkenfeige (Ficus), der Geldbaum und die Chinesische Ulme. Heimische Arten sind ebenfalls zu empfehlen, sie vertragen eine lokale Anzucht ausgezeichnet.

Hier erhalten Sie weitere Informationen.

📏 Wie lange dauert das Wachstum eines Bonsais?

Ehe der Bonsai in ein gestaltungsfähiges Stadium gelangt, vergehen mindestens zwei bis drei Jahre. Bonsais werden oft über 100 Jahre alt und wachsen entsprechend langsam. Die Aufzucht von Bonsais aus Samen ist deutlich langwieriger als die von Stecklingen oder Pre-Bonsais.

Hier erhalten Sie weitere Informationen.

Über den Autor

Autor bei Gartentraum

Mirko ist einer der Impulsgeber des Online-Magazins von Gartentraum.de. Kein Wunder, das Thema Gartendekoration wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Bereits sein Großvater sammelte begeistert Gartenfiguren und Bronzen und fertigte in seiner Werkstatt Pflanztöpfe für den Garten. Nun ist Mirko selbst auf der Suche nach den neuesten Trends in Sachen Gartendekoration.

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