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Naturgarten & Wildgarten anlegen/gestalten – 25 Ideen & Bilder

4.24 von 5 Sternen - von 25 Lesern bewertet.

Der Naturgarten bringt Mensch, Tier und Pflanzenwelt in Einklang. Wie Sie einen solchen Naturgarten selbst anlegen und gestalten, worauf Sie bei der Pflanzenauswahl und der Gartenpflege achten sollten und welche Merkmale typisch für einen Naturgarten sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

DEFINITION DES NATURGARTENS

Was bedeutet der Begriff Naturgarten?

Die Bezeichnung Naturgarten ist richtig und falsch zugleich. Charakteristisch für den Naturgarten ist zwar, dass er sich möglichst alleine entwickelt und verändert, so dass ein stabiles Ökosystem entsteht und bestehen bleibt. Doch ganz ohne Eingreifen des Gärtners geht es im Naturgarten auch nicht – zumindest beim Anlegen des Naturgartens. Naturnaher Garten oder Ökogarten – wie der Naturgarten noch bezeichnet wird – beschreibt diesen Gartenstil etwas besser, da deutlich wird, dass sich die Gartengestaltung an der Natur orientiert und eine natürliche Entwicklung des Gartens fördert. Der Fokus liegt bei der Gestaltung des Naturgartens auf heimischen Pflanzen und Tieren, wobei der Begriff „heimisch“ in diesem Zusammenhang nicht genau definiert werden kann. So werden häufig auch importiere Pflanzen und Züchtungen in den Naturgarten integriert, um die Vielfalt zu fördern. Von Nachteil ist das nicht, weshalb auch ein künstlich angelegter und mit exotischen Pflanzen bereicherter Garten immer noch als Naturgarten bezeichnet wird. Priorität hat im Naturgarten also nicht unbedingt die strikte Einhaltung bestimmter Kriterien, sondern die allgemeine Auseinandersetzung mit der Natur und der damit einhergehenden Schaffung von Lebensraum für heimische Tierarten zum Umwelt- und Artenschutz.

 

Viele Wildgärten und Naturgärten scheinen völlig ungeplant zu sein, das trifft in vielen Fällen jedoch nicht zu. Wenn Sie Ihren eigenen Garten in ein natürliches Paradies verwandeln möchten, finden Sie untenstehend weitere Beispiele und Informationen:

 

 

CHARAKTERISIERUNG VON NATURGARTEN & WILDGARTEN

Was sind Naturgärten & Wildgärten und wodurch unterscheiden sie sich?

Der Charakter eines Naturgartens wird von Experten relativ streng definiert. So gibt es einige Charaktermerkmale, die ein Garten aufweisen sollte, um als Naturgarten bezeichnet werden zu können. Dennoch geht es bei einem Naturgarten im Siedlungsbereich, als auch in Privatgärten, um den eigenen Geschmack. Versuchen Sie beim Gestalten Ihres persönlichen Naturgartens also, die nachfolgenden Charaktereigenschaften eines Naturgartens so gut es geht zu befolgen, um dem Sinn des Naturgartens – einer nachhaltigen und ökologisch wertvollen Umgebung – gerecht zu werden. Besonderer Wert wird in diesem Zusammenhang auf die Pflanzenwahl, die Wahl des Saatguts, das Schützen einheimischer Tiere und auf eine nachhaltige Bewirtschaftung des Gartens gelegt. Auch die Herstellung der eingesetzten Materialien im Garten, die Pflege und Düngung, die Auseinandersetzung mit der Natur an sich und der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen spielt hierbei eine wichtige Rolle.

 

Steinhaufen und Efeu im Naturgarten

Dichte Kletterpflanzen und Steinhaufen sind typische Elemente des Naturgartens.

Torffreier Boden im Naturgarten

Für das Klima von großer Bedeutung ist, dass Moore erhalten bleiben und nicht durch Austrocknung zerstört werden. Eine solche Austrocknung wird aber vorgenommen, um an den nährstoffreichen Torf zu kommen, der gerne Blumenerde beigemischt wird. Durch die Zerstörung der Moore wird CO2 freigesetzt, welches in der Erde gespeichert wurde. Außerdem wird der Lebensraum vieler unterschiedlicher Lebewesen zerstört. Torfhaltige Erde schadet also der Artenvielfalt und der Umwelt und passt somit ganz und gar nicht zu einem Naturgarten, der im Einklang mit der Natur existieren soll. Darüber hinaus zweifeln Hobbygärtner und Umweltschützer die Wirksamkeit des Torfes in der Blumenerde an, da Torf innerhalb weniger Jahre komplett abgebaut ist. Torf soll außerdem einen relativ geringen Nährstoffgehalt bieten und zudem einen niedrigen pH-Wert. Diese Faktoren und die schwache biologische Aktivität sprechen deutlich gegen den Einsatz von Torf im Garten. Entscheiden Sie sich deshalb für Erde ohne zugesetzten Torf. Solche Produkte erhalten Sie problemlos im Baumarkt oder online – ohne dass es Ihnen weitere Umstände bereitet.

 

Ökologischer Wert des Gartens

Der ökologische Wert im Garten beschreibt in etwa, als wie wertvoll die Fläche betrachtet wird und wie hoch die Qualität ist. Dabei spielen zum Beispiel die Menge und die Verteilung der Nährstoffe im Boden eine wichtige Rolle. Aber auch die Menge an Futtermitteln für verschiedene Lebewesen ist ein Indikator. Viele exotische bzw. importierte Pflanzen oder Züchtungen haben keinen hohen ökologischen Wert, da sie gar keinen oder nur wenigen einheimischen Tieren als Futtermittel dienen. So blüht der Garten zwar in den schönsten Farben, doch die so wichtigen Insekten finden trotzdem keine Nahrung. Im Naturgarten werden deshalb größtenteils Pflanzen mit hohem ökologischem Wert verwendet. Das heißt, dass auf den Nutzen für die Tierwelt speziell eingegangen wird. So werden beispielsweise spezielle Pflanzen ausgewählt, die für spezielle Wildbienen und andere Insekten mit bestimmten Vorlieben als Nahrungsquelle dienen. Ungefüllte sind beispielsweise gefüllten Blüten vorzuziehen und einheimische Pflanzen sollten in größerer Menge vertreten sein als Züchtungen oder Importe. Darüber hinaus sollten Sie bei der Wahl der Pflanzen darauf achten, dass das ganze Jahr über ausreichend Futter vorhanden ist. Das erreichen Sie, indem Sie Pflanzen kombinieren, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen.

 

Schmetterlingswiese im Naturgarten

Insektenfreundliche Pflanzen steigern den ökologischen Wert des Naturgartens.

Einheimische Pflanzenvielfalt

Pflanzen und Tiere haben sich in der Entwicklung zu einer Einheit entwickelt, die unbedingt harmonisch funktionieren muss, um zu überleben. So gibt es viele einheimische Insekten, Vögel und andere Tiere, die nur bestimmte in unseren Breitengraden beheimatete Pflanzen als Nahrungsquelle nutzen. Um in Deutschland lebende Tiere also mit ausreichend Nahrung zu versorgen und ein ökologisches Gleichgewicht in Ihrem Garten zu erreichen, sollten Sie sich deshalb für heimische Pflanzenarten entscheiden. Die Rede ist in diesem Zusammenhang oft von hier vorfindbaren Wildpflanzen, da diese den größten Nutzen im Naturgarten aufweisen. Wildpflanzen erkennen Sie daran, dass ihrem Namen bzw. lateinischen Namen kein Sortenname folgt. Das können Sie beim Kauf direkt am Schild der jeweiligen Pflanze ablesen. Hat die Pflanze also einen zusätzlichen Sortennamen, wie beispielsweise „Pink Kiss“, so handelt es sich nicht um eine Wildpflanze. Experten sprechen von einem idealen Verhältnis von 90% Wildpflanzen und 10% nicht-einheimischen und Sorten-Pflanzen. Das sollte für Sie aber nur eine Richtlinie sein, welche Sie als Orientierung bei der Gestaltung Ihres Naturgartens zu Rate ziehen können. Wichtig ist vor allen Dingen, dass eine Vielfalt in Ihrer Pflanzenwelt besteht und dass Sie sich für ungefüllte Blüten entscheiden, da deren Blütenstaub und Nektar für Bienen und Hummeln leichter zu erreichen sind.

 

Wahl des Saatguts

Beim Saatgut sollten Sie darauf achten, ob Sie samenfeste oder F1-Hybriden kaufen. Denn das ist relevant, wenn Sie die Samen ernten und in der nächsten Saison wieder aussäen möchten. Der Unterschied liegt darin, dass Pflanzen aus samenfestem Saatgut wieder über dieselben Eigenschaften verfügen werden. F1-Hybriden dagegen sind Züchtungen in der ersten Generation. Die nächste Generation, also eine Aussaat aus den Samen, die Sie selbst geerntet haben, weist in der Regel die größtmögliche genetische Spaltung auf. So erhalten Sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht die Pflanzen, die Sie sich vorstellen. Darüber hinaus ist es möglich, dass aus den Samen überhaupt keine Pflanze hervorgeht, wenn es sich um sogenannte CMS-Hybriden handelt, deren Zellen im Labor künstlich verschmolzen wurden. Für die Artenvielfalt in Ihrem eigenen Garten sollten Sie sich also für samenfeste Sorten entscheiden, welche langfristig kultiviert werden können und meist sogar günstiger in der Anschaffung sind.

 

Standortgerechte Bepflanzung

In einem Naturgarten sollten Sie unbedingt auf eine standortgerechte Bepflanzung Ihrer Gartenpflanzen achten, um das natürliche Gleichgewicht zu wahren. Wählen Sie für einige Pflanzen einen falschen Standort, so können diese eingehen oder aber auch zu dominant werden. Beim Anlegen des Gartens sollten Sie gleich darauf achten, welchen Standort Sie für welche Pflanze auswählen, denn so kann sich Ihr Garten in den folgenden Jahren natürlich entwickeln und ein Eingreifen Ihrerseits ist kaum notwendig. Einige einheimische Wildpflanzen, wie beispielsweise die Akelei, Glockenblumen, Brennnesseln oder Minze wandern im Garten und suchen sich ihren idealen Standort – jedes Jahr aufs Neue – selbst.  Diese natürliche Entwicklung nicht zu unterbinden und die Pflanzen in Ihrem Garten an dem von der Natur gewählten Standort wachsen zu lassen, ist ganz im Sinne des Naturgartens. Auch durch Selbstaussaat einiger Pflanzen liegt die Standortwahl häufig in den Händen des Windes: erreichen die Samen einen geeigneten Standort, nehmen sie diesen ein und blühen im darauffolgenden Jahr an anderer Stelle.

 

Wildes Gartenbeet im Naturgarten

Beim Anlegen von Beeten im Naturgarten sollte der Standort beachtet werden.

Natürlicher Dünger, Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung im Naturgarten

In einem Naturgarten sollte auf künstliches Düngen verzichtet werden, um den Garten chemiefrei und so natürlich wie möglich wachsen zu lassen. Beachten Sie die standortgerechte Bepflanzung, so gedeihen die verschiedenen Arten ganz von selbst. Natürliche Dünger, wie beispielsweise Grasschnitt, Kaffeesatz, Eierschalen oder Ähnliches, fördern das Wachstum Ihrer Pflanzen zusätzlich. Kompost ist eine weitere Wunderwaffe im natürlichen Garten. Legen Sie Ihren eigenen Kompost an und „füttern“ Sie ihn regelmäßig, so können Sie sich Ihren eigenen Bio-Dünger ganz einfach und ohne zusätzliche Kosten herstellen. Mischkulturen wiederum können dabei unterstützen, Ihre Pflanzen frei von Schädlingen zu halten. Einen wichtigen Beitrag leisten in einem Naturgarten auch die verschiedenen Tiere, die sich mit Vorliebe von Schädlingen ernähren. Ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen trägt dazu bei, dass Ihre Pflanzen ganz natürlich zu kräftigen und prachtvollen Schönheiten in Ihrem Garten heranwachsen.

 

Im Naturgarten helfen Mensch, Pflanzen und Tier gleichermaßen beim Düngen und Bekämpfen von Schädlingen.

 

Da im Naturgarten die natürliche Entwicklung der Pflanzen gefördert wird, sollte auf herkömmliche Dünger verzichtet werden. Stattdessen gibt es einige andere Optionen, welche das natürliche Wachstum und eine reiche Ernte von Nutzpflanzen unterstützen. So wirken bestimmte Blühpflanzen im Gemüsebeet gegen Schädlinge (Ringelblumen gegen Fadenwürmer) und durch das Kombinieren bestimmter Gemüse- und Kräutersorten werden diese zum stärkeren Wachstum angeregt. Sogenannte Mischkulturen haben viele Vorteile und werden deshalb in einem Gemüsebeet empfohlen. Dabei regen sich verschiedene Pflanzen in der richtigen Kombination nicht nur gegenseitig zum Wachsen an, sondern beschützen sich auch untereinander vor Schädlingen oder steigern die Bodenaktivität in Ihrem Gemüsebeet. Chemische Dünger oder Pflanzenschutzmittel sind also meist gar nicht nötig, um Ihren Pflanzen im Garten ein üppiges und gesundes Wachstum zu verschaffen. Ein weiterer Vorteil: Vor allem Kinder können sich Obst und Gemüse Ihrer Nutzpflanzen direkt in den Mund stecken, ohne dass Sie sich Sorgen um Schadstoffe machen müssen.

 

Ringelblumen im Gemüsebeet als natürlicher Pflanzenschutz im Naturgarten

Ringelblumen im Gemüsebeet sind ein natürlicher Pflanzenschutz im Naturgarten.

Artenvielfalt im Naturgarten

Ein wichtiges Thema im Naturgarten ist die Artenvielfalt einheimischer Tiere. Die Natürlichkeit des Gartens soll genügend Unterschlupfmöglichkeiten und Futter zur Verfügung stellen, um eine Vielzahl von Tieren anzulocken. Diese brauchen diesen Lebensraum dringend, da sie auf kurzgestutzten Rasenflächen und in Steingärten weder Nahrung noch Nistplätze finden, um zu überleben. Doch auch die Tiere tragen ihren Teil dazu bei, Ihren Garten zu pflegen und in ein kleines Paradies zu verwandeln. Einige Insektenarten kümmern sich um die Bestäubung von Pflanzen, andere vernichten Schädlinge und wieder andere sind einfach nur hübsch anzusehen. Wildbienen, Hummeln, Marienkäfer, Schmetterlinge, Meisen, Stare, Sperlinge, Frösche, Molche und Eidechsen sind nur eine kleine Auswahl der Tiere, die sich in einem Naturgarten besonders wohl fühlen. Dabei ist es nicht nur für Erwachsene spannend, die Lebendigkeit des Gartens wahrzunehmen. Auch für Kinder ist es ein besonderer Spaß, immer neue Tiere zu entdecken, die Natur zu erkunden und auf spielerische Art dazuzulernen.

 

Hoher Rasen und Rasengante aus Naturstein im Naturgarten

Hoher Rasen begünstigt die Artenvielfalt im Naturgarten.

Insekten (Bienen, Hummeln & Käfer) und Spinnentiere im Naturgarten

Das Thema Bienensterben ist noch immer in aller Munde und so liegt es an jedem Einzelnen, seinen Beitrag zum Überleben von Wildbienen zu leisten. Der Bienengarten ist hier noch einmal ein ganz eigenes Thema, denn die Auswahl an bienenfreundlichen Blumen bzw. Pflanzen ist enorm und bereichert jeden Garten. Im Naturgarten fühlen sich Bienen besonders wohl, da sie in den vielen unterschiedlichen und pollenreichen Pflanzen genügend Nahrung finden. Doch auch Hummeln finden sich in einem solchen Naturparadies immer wieder. Wenn sich Bienen und Hummeln in den riesigen und leuchtenden Pfingstrosenblüten suhlen und euphorisch brummen, ist das ein Anblick, der nicht nur Kindern Freude bereitet. Doch auch andere Insekten und Spinnentiere sind in einem Naturgarten eine echte Bereicherung. Marienkäfer sind beispielsweise natürliche Schädlingsbekämpfer, da sie sich von Blattläusen ernähren und auch andere Insekten fressen Schädlinge, wie zum Beispiel Spinnmilben, mit Freuden und sind so mehr hilfreich als lästig im Garten. Neben der Schädlingsbekämpfung kümmern sich viele Insekten aber auch um die Befruchtung Ihrer Blumen. So sind sie sogar eine Bereicherung in Ihrem Garten.

 

Kleintiere, Reptilien & Amphibien im Garten

Der Naturgarten ist vielfältig und voller Leben: Reptilien, wie beispielsweise Eidechsen und Blindschleichen, tummeln sich in der Sonne genauso gerne wie sich Spitzmäuse oder Igel in einem sicheren Unterschlupf verstecken. Integrieren Sie in Ihrem Garten ein Feuchtbiotop, wie beispielsweise einen Gartenteich, so können Sie sich sicher über Molche, Wasserkäfer, Frösche, Kröten und Libellen freuen. Diese Vielfalt ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern bietet auch Kindern immer wieder Neues zum Entdecken. Einen Igel bei seinem nächtlichen Spaziergang zu beobachten oder einem kleinen Froschkonzert zu lauschen, ist ein besonderes Erlebnis. Solche Tiere sind auch wichtig, um das Gleichgewicht der Fauna zu erhalten. Befürchten Sie, dass Ihr Garten von jeglichen Schnecken, Stechmücken und Wespen überrannt wird, dann können wir Sie beruhigen. Der Naturgarten dient dazu, das natürliche Gleichgewicht herzustellen. So gibt es für beinahe jedes Tier auch mehrere Fressfeinde, wodurch eine Überpopulation einer bestimmten Art sehr unwahrscheinlich ist.

 

Eidechsen fühlen sich im Naturgarten wohl

Eidechsen fühlen sich im Naturgarten pudelwohl.

Vögel im Naturgarten

Vögel sind im Garten nicht nur eine unterhaltsame Bereicherung, sondern helfen Ihnen auch dabei, Ihre Pflanzen von Schädlingen zu befreien. Oftmals ernähren sich die Piepmatze von Maden und Blattläusen, die im Garten häufig zum Problem werden. Doch auch Insekten gehören zum Speiseplan der Tiere, so dass eine natürliche Balance im Garten gegeben ist. Im Gegenzug erhoffen sich die Vögel einen geeigneten Platz zum Nisten und einen Ort, an dem sie ihre Brut großziehen und ausreichend ernähren können. Stellen Sie Vögeln Nistplätze zur Verfügung, indem Sie sichere Orte schaffen. Gerne bauen die fliegenden Tiere ihre Nester beispielsweise in dichten Hecken, Kletterpflanzen, Bäumen oder Nistkästen. Die Auswahl an heimischen Vögeln ist groß: In den Regionen Deutschlands sind häufig Blaumeisen, Grünfinke, Zaunkönige, Spatzen, Bachstelzen und viele andere Arten zu beobachten.

  • Kohlmeise
  • Fliegenschnäpper
  • Zeisig
  • Star
  • Blaumeise
  • Kleiber
  • Zaunkönig
  • Grasmücke
  • Grauschnäpper
  • Sperling
  • Specht
  • Amsel
  • Bachstelze
  • Rotschwänzchen
  • Spatz
  • Grünfink

 

Futterquellen für alle Tierarten

Futterquellen für Tiere sind im Naturgarten ein wichtiges Thema. Denn der Naturschutz und die Artenvielfalt werden durch den Naturgarten gefördert. Wildsträucher haben beispielsweise einen großen Nutzen für Ihren Naturgarten. Einerseits sind sie, wie der Holunder, oft essbar und können zu Sirup, Marmelade oder Saft verarbeitet werden. Andererseits bieten sie auch Insekten und anderen Tieren sowohl Futter als auch Nistplätze. Die oft pflegeleichten Pflanzen schaffen Ihnen so also kaum Arbeit, steigern aber den ökologischen Wert Ihres Gartens enorm. Doch auch Obstbäume und die verschiedensten Blumen, Wildkräuter und Nutzpflanzen stellen wichtige Futterquellen dar. Dabei eignen sie sich nicht nur für Tiere, sondern auch der Mensch kann davon profitieren. Die vielen essbaren Pflanzen im Naturgarten leisten einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz, da im Sommer auf den Einkauf von Obst und Gemüse größtenteils verzichtet werden kann. Statt importierte Ware aus der Türkei, Spanien, Marokko oder Argentinien im Supermarkt zu kaufen, können Sie Erdbeeren, Kirschen, Äpfel oder Zucchini direkt im eigenen Garten ernten.

 

Marienkäfer frisst Blattläuse im Naturgarten

Marienkäfer frisst Blattläuse im Naturgarten – blühende Pflanzen tragen zur Artenvielfalt bei.

Unterschlupf & Nistplatz im Naturgarten

Nistplätze für Vögel sollten in einem Naturgarten also unbedingt vorkommen, um heimischen Arten zu helfen. Ein Nistkasten oder eine dichte Hecke können hier schon Großes leisten, weshalb Sie Vögel schon mit einfachsten Mitteln unterstützen können. Totholzstapel bieten einen idealen Lebensraum für die unterschiedlichsten Tiere. Von Insekten über Spinnen und Mäuse bis hin zu Igeln finden hier einige heimische Arten Unterschlupf. Ein solcher Totholzstapel ist sozusagen ein natürliches Insektenhotel, in welchem oft noch andere Tiere Unterschlupf finden. Platzieren Sie ihn in einer unauffälligen Ecke, damit er nicht stört oder arrangieren Sie ihn ganz bewusst in einem Beet oder an einem prominenten Ort, um das Holz als Designelement zu nutzen. Passt solch ein Totholzstapel nicht in Ihren Garten, ist vielleicht eine Trockenmauer genau das richtige. Denn das besondere an Trockenmauern ist, dass die Spalten zwischen den Steinen nicht mit Mörtel verdichtet werden. Die dadurch entstehenden, geschützten Freiräume bieten einen großen Lebensraum für die verschiedensten Tiere. Hier wohnen am liebsten Eidechsen, Blindschleichen, Käfer und Spinnen. Außerdem finden Sie hier Kellerasseln, die abgestorbenes Pflanzenmaterial fressen und so im Kompost zur Humusbildung beitragen. Werden Pflasterflächen und Sitzplätze im Garten ebenfalls nicht mit Mörtel verfugt, können auch hier Kleintiere in den Hohlräumen Unterschlupf finden. Außerdem kann Regenwasser ganz einfach absickern.

 

Natürliche Materialien

Natürliche Materialien sollten in einem Naturgarten nicht fehlen, wohingegen umweltschädliche oder –belastende Stoffe möglichst vermieden werden sollten. Entscheiden Sie sich beispielsweise lieber für Gartenmöbel aus Holz, statt auf Plastikmöbel zu setzen. Auch an anderer Stelle kann auf natürliche Materialien zurückgegriffen werden. Einen Gartenzaun aus unbehandeltem Holz sollten Sie einem Plastikzaun vorziehen und auch Hochbeete oder Komposter aus Holz oder Stein in Ihren Garten integrieren. Pflanzgefäße und Blumentöpfe aus Terrakotta oder Stein passen ebenfalls besser in einen natürlichen Garten als künstliche Materialien wie beispielsweise aus Kunststoff oder Polyrattan. So runden Sie das Bild eines natürlichen Gartens ab und schonen dabei noch die Umwelt. Elemente aus Glas, wie beispielsweise ein Windspiel oder einzelne Gartendekorationselemente aus Zink oder rostigem Metall können Sie problemlos in den Garten einbauen, ohne das Gesamtbild zu zerstören. Achten Sie außerdem darauf, regionale und unbehandelte Produkte zu verwenden. Wenn möglich recyceln Sie bereits vorhandene Materialien, indem Sie beispielsweise Steine eines nicht mehr genutzten Gartenweges für eine Trockenmauer verwenden.

 

 

Energieeinsparungen

Energieeinsparung und Ressourcenschonung sollten in einem Naturgarten ebenfalls bedacht werden, um das Gesamtkonzept der naturnahen Gartengestaltung umzusetzen. Ziehen Sie beispielsweise das händische Gießen mit Regenwasser aus der Regentonne einem automatischen Bewässerungssystem vor. So sparen Sie Wasser und Strom – beides Ressourcen, die mit Bedacht genutzt werden sollten. Doch auch andere elektrische Gartengeräte, wie beispielsweise Rasenmäher sollten nur sparsam und mit Bedacht eingesetzt werden. Laubsauger sind in vielerlei Hinsicht im Naturgarten nicht zu empfehlen. Einerseits verursachen Sie einen enormen Krach und verbrauchen eine Menge Energie. Andererseits zerstören Sie mit Laubsaugern den Lebensraum vieler verschiedener Tiere. Verzichten oder auf ein Minimum reduzieren sollten Sie außerdem auf die elektrische Außenbeleuchtung, die nicht nur durch Energieverbrauch, sondern auch durch Lichtverschmutzung einen negativen Einfluss auf die Umwelt hat.

 

Natürliche Entwicklung des Gartens

Ein Motto, das jeden Gartenneuling und auch so manchen Hobbygärtner freuen wird, ist bezeichnend für den Naturgarten: Ruhen Sie sich aus und überlassen Sie die Gartengestaltung der Natur. Natürlich gibt es immer wieder Stellen, die verändert oder von Menschenhand gepflegt werden müssen. Möchten Sie ein Stück Rasen, so dass Kinder darauf spielen können, kommen Sie um ein gelegentliches Mähen nicht herum. Auch der Nutzgarten muss gehegt und gepflegt werden, ebenso wie die Ernte von Obst und Gemüse ansteht. Dennoch liegt dem Gedanken des Naturgartens zugrunde, dass er sich natürlich entwickelt und der Mensch nicht allzu viel eingreift. Ein Stapel Totholz vom Baumschnitt wird zum Lebensraum vieler kleinster Lebewesen, verblühte Pflanzen säen sich selbst aus, Brennnesseln machen sich im nicht gejäteten Beet breit und bieten sich als Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln an. Wie viel Gestaltung Sie der Natur überlassen und welche Ecken in Ihrem Garten ordentlich und gepflegt sein sollen, liegt dabei natürlich in Ihrem Ermessen und so können Sie im Naturgarten die für Sie perfekte Balance zwischen Gartenarbeit und Naturgenießen finden.

 

Ein Wildgarten überzeugt durch seine Natürlichkeit und Artenvielfalt. Hier findet man oftmals einheimische Pflanzen, wie zum Beispiel Stauden, die sich im Sommer zu einem wunderbaren Blütenmeer verwandeln. Wie Sie ein Staudenbeet oder einen ganzen Staudengarten anlegen können, erfahren Sie im untenstehenden Beitrag:

 

Eine Grafik zu Exklusive Gartenfiguren kaufen

Selbst in Naturgärten finden Gartenfiguren ihren Platz. Mit kleinen Zwergen oder Kobolden kann einen Naturgarten den gewissen Hauch Dekoration beigefügt werden.

Eine Grafik zu Passende Pflanzen für Naturgärten

Erfahren Sie, welche Pflanzen am besten für einen Naturgarten, oder auch Ihren eigenen Naturgarten geeignet sind!

Eine Grafik zu Möbelierung für den Naturgarten finden

Auch Gartenmöbel können gut in das Gesamtbild eines Naturgarten eingearbeitet werden. Bei Gartentraum.de finden Sie eine große Auswahl aus verschiedensten Gartenmöbeln.

 

TYPISCHE ELEMENTE FÜR DEN NATURGARTEN

Welche Elemente sind typisch für den Naturgarten?

Einige Elemente sind typisch für den Naturgarten und kommen in den meisten naturnahen Gärten vor. Diese Elemente dienen als eine Art Anleitung, aus welcher Sie sich die Gestaltung Ihres eigenen Naturgartens ableiten können. Natürlich kann nicht jedes Element, das typisch für den Naturgarten ist, in jedem Wildgarten auftauchen. Denn Platz spielt hier eine große Rolle. Gerade in dicht besiedelten Gegenden steht meist nur ein kleiner Garten zur Verfügung. Doch dieser kann auch in ein natürliches Paradies verwandelt werden, wenn Sie nur ein paar Kleinigkeiten beachten. Auch spielt Regionalität bzw. die lokalen Voraussetzungen eine große Rolle. Die Gestaltung des Naturgartens hängt beispielsweise von den Bodenbegebenheiten ab, sollte sich nach typischen regionalen Tieren richten und an die Lichtverhältnisse im Garten angepasst werden.

 

Blumenwiese

Eine Wildblumenwiese ist ein typisches Element im Naturgarten. Denn sie spiegelt Natur wider wie kein anderer Ort im Garten. Hier sprießen wilde Blumen, wie beispielsweise Löwenzahn, Margeriten, Brennnesseln, Klatschmohn oder Kornblumen. Auch die Pflege einer solchen Wiese ist einfach: nicht mähen und nicht düngen, lediglich wässern sollten Sie sie regelmäßig. Mit ihrer Vielfalt an verschiedensten Blumen in allen möglichen Farben und Formen bietet sie ein Festmahl für allerhand Tiere im Garten und ist deshalb eines der wichtigsten Elemente im Naturgarten. Beim Anlegen einer solchen Wiese sollten Sie allerdings beachten, dass Wildblumen einen nährstoffarmen Boden benötigen. Nahrhafter Mutterboden muss ein paar Zentimeter tief abgetragen werden, um eine blühende Wiese entstehen zu lassen. Füllen Sie das abgetragene Stück mit einer Mischung aus Sand und Kies, bevor Sie die Samen für Ihre Wildblumenwiese darüber streuen und mit dem Boden vermischen. Beachten Sie, dass die Wiese – gerade am Anfang – regelmäßig gewässert werden muss, dann können Sie sich schon bald an einer üppig blühenden Wildblumenwiese erfreuen.

 

Wildblumen im Naturgarten

Eine Wildblumenwiese ist ein typisches Element im Naturgarten.

Wilde & unberührte Ecken

Nicht nur den Tieren tut es gut, wenn sie in Ihrem Naturgarten ein paar wilde und unberührte Ecken finden, um dort Unterschlupf zu suchen und sich zurückzuziehen. Auch für Kinder sind solche Winkel im Garten ein wahres Paradies. Dort lässt es sich hervorragend spielen und die Natur mit all ihren Facetten entdecken. So gibt es für Kinder nichts Schöneres, wenn sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen und sich in der Natur austoben können. Integrieren Sie in einer ungenutzten Ecke des Gartens doch beispielsweise ein Weidenzelt und lassen Sie Gras und Gebüsch außenherum stehen. Ihre Kinder werden ihr eigenes kleines Reich sicherlich lieben und im Schutz des hoch gewachsenen Grases auf die kreativsten Ideen kommen. Nicht jeder Meter muss im Naturgarten verplant und gestaltet sein, denn die Natur wird auch mit einer ungenutzten Ecke etwas anzufangen wissen.

 

Komposthaufen

Ein Kompost ist mit das wichtigste Element in jedem Garten, denn dieser bietet viele Vorteile, die Sie nicht unterschätzen sollten. Aus Gartenabfällen, Schnittgut, heruntergefallenem Laub, Küchenabfällen und übriggebliebenem Obst Ihrer Obstbäume lässt sich in einem Kompost hochwertiger Bio-Dünger herstellen. Alles was Sie dafür tun müssen, ist einen Kompost anzulegen und abzuwarten. Da die Zersetzung der Materialien einige Monate oder Jahre dauern kann, sollten Sie so früh wie möglich einen Kompost anlegen. Auch den richtigen Standort sollten Sie wählen, um den Verrottungsprozess zu unterstützen. Wählen Sie einen gut zugänglichen Ort im Halbschatten, so dass der Kompost nicht in der prallen Sonne, aber auch nicht im völligen Schatten steht. Beachten Sie auch, was auf den Kompost geschmissen werden darf und was nicht. Essensreste wie Fleisch oder Fisch, Asche und Zitrusfrüchte gehören beispielsweise nicht auf den Kompost, während Schnittgut, Tee- oder Kaffeesatz und rohes Gemüse oder Obst gerne im Kompost entsorgt werden dürfen. Sobald aus Schnittgut, Laub und Co. ein organischer Dünger entstanden ist, können Sie Ihren Pflanzen damit neue Kraft verleihen. Somit ist der natürliche Kreislauf geschlossen und der Abfall trägt zu einem gesunden Wachstum neuer Pflanzen bei.

 

Kompost mit Mutterkraut im Naturgarten

Ein Kompost ist im Naturgarten Pflicht.

Nistkästen, Insektenhotels & Co.

Nistkästen, Insektenhotels und andere Rückzugsorte für kleine Lebewesen schaffen Ihnen so gut wie gar keine Arbeit, nutzen Tieren aber enorm. Deshalb bietet es sich an, ein dekoratives Insektenhotel oder ein hübsches Vogelhäuschen aufzuhängen, um die Fauna in Ihrem Garten zu fördern. Wichtig ist dabei, dass der Standort der Nisthilfe gut gewählt wird. Insektenhotels sollten beispielsweise nicht in die pralle Sonne und nicht zu hoch gehängt werden. Bei Nistkästen sollte sich das Einflugloch in Richtung Osten oder Südosten befinden und möglichst wettergeschützt sein. Beachten Sie außerdem, dass Insekten und Vögel sich in Ihrem Garten nur ansiedeln, wenn sie sich wohlfühlen. Deshalb sollten Sie auch auf ausreichend Futter für die Tierchen achten. Eine große Pflanzenvielfalt sorgt dafür, dass alle Tiere gut versorgt sind und sich in Ruhe vermehren können.

 

Biotope im Naturgarten

Biotope sind Lebensräume für bestimmte Pflanzen- und Tiergesellschaften. Im Naturgarten wird versucht, solche Biotope, also lebendige Lebensräume für heimische Tiere, zu schaffen und so den ökologischen Wert des Gartens zu steigern. Typisch im naturnahen Garten sind sogenannte Trockenbiotope und Feuchtbiotope. Ein Feuchtbiotop bietet idealen Lebensraum für viele verschiedene Tiere, wie beispielsweise Amphibien und Insekten, und wertet Ihren Garten deutlich auf. Solche Feuchtbiotope im Garten können beispielsweise Teiche, Bachläufe, Seen oder Schwimmteiche sein. Trockenbiotope sind ebenso wichtig im Naturgarten, da sie verschiedensten Lebewesen Unterschlupf bieten. Igel, Mäuse, Käfer, Spinnen, Frösche, Eidechsen und Co. fühlen sich zum Beispiel in einer Trockenmauer, einer Kräuterspirale, einem Totholzstapel oder einer Benjeshecke pudelwohl. Integrieren Sie also in Ihrem Naturgarten unbedingt den ein oder anderen Lebensraum für die wichtigen Tierchen in Ihrem Garten, um die Vielfalt zu fördern und Lebewesen ein Zuhause zu geben.

 

Gartenteich als Feuchtbiotop im Naturgarten

Ein Gartenteich ist ein hervorragendes Feuchtbiotop im Naturgarten.

 

PFLANZEN FÜR DEN NATURGARTEN

Welche Pflanzen eignen sich für den Naturgarten?

Pflanzen sind eine der wichtigsten Elemente im Naturgarten. Dabei haben sie verschiedene Funktionen, die durch unterschiedlichste Bäume, Sträucher, Kletterpflanzen und Stauden erfüllt werden. Grundsätzlich sollen Sie bei der Pflanzenwahl in Ihrem Naturgarten darauf achten, dass Sie so viele unterschiedliche Arten wie möglich integrieren. Vielfalt ist hier das Stichwort, denn je mehr verschiedene Pflanzen Sie beherbergen, desto mehr unterschiedliche Tiere finden in Ihrem Garten Nahrungsmittel und einen geeigneten Lebensraum. Auch heimische Arten sollten Sie exotischen Pflanzen vorziehen. Jedoch ist das kein Muss, um einen „echten“ Naturgarten zu gestalten. Importierte Sorten, wie beispielsweise der Sommerflieder, der ursprünglich aus China bzw. Tibet stammt und mittlerweile als unverzichtbare Futterquelle für Schmetterlinge gilt, können einen Naturgarten bereichern. Versuchen Sie dennoch, sich vorzugsweise für einheimische Arten zu entscheiden und wählen Sie auch mal unbekanntere oder alte Sorten, um die Vielfalt der Flora zu fördern.

 

Bäume im Naturgarten

Bäume sind im Garten immer ein Gewinn, denn ihre vielen Vorzüge gefallen nicht nur Vögeln und Insekten, sondern machen auch menschliche Gartenbesucher glücklich. So ist es für jedes Kind eine Freude, im Juni die Kirschen vom Baum zu pflücken oder im Herbst bei der Birnen- oder Apfelernte zu helfen. Auch Nüsse sind eine echte Bereicherung, sowohl für Mensch als auch für Tier. Die Edelkastanie, früher wichtiges Nahrungsmittel für den Menschen, ist heute besonders wertvoll für Bienen. Die Früchte eignen sich zum Basteln oder dekorieren. Die Auswahl an Bäumen, die in einen Naturgarten hervorragend integriert werden können, ist riesig. Jedoch sollten Sie sich vorher Gedanken darüber machen, wie viel Platz für den Baum zur Verfügung steht. Bäume, die viel Platz brauchen, wie beispielsweise Erlen, Pappeln und Eichen, eignen sich nicht für einen kleinen Garten. Doch es gibt einige Bäume, die auch in einen kleinen Naturgarten gepflanzt werden können. Dazu zählen beispielsweise Obstbäume, Sal-Weiden oder Ebereschen.

 

Robinie als Bienenparadies im Naturgarten

Die Robinie ist ein Bienenparadies und deshalb ein beliebter Baum im Naturgarten.

 

Geeignete Sträucher & Büsche für den Naturgarten

Auch Sträucher und Büsche sollten in einem Naturgarten nicht fehlen, da sie nicht nur für viele Tiere nützlich sind, sondern Ihren Garten auch durch ihr wunderschönes Aussehen bereichern. Typisch für den Naturgarten ist zwar, dass sich der Mensch kaum einmischt und die Natur sich selbst überlässt, dennoch sollten Sie davon absehen, immergrüne und pflegeleichte Sträucher für Ihre Hecken zu verwenden und so die Monokultur von Kirschlorbeer oder Thuja in Ihren Garten zu bringen. Denn solche Pflanzen bieten kaum einen Mehrwert für Insekten, die dringend Lebensraum und ausreichend Futter benötigen. Wie weiter oben bereits erwähnt, sind solche Insekten für Ihren Garten eine echte Bereicherung, deshalb sollten Sie sich in Ihrem Naturgarten für Sträucher entscheiden, die mehr zu bieten haben als immer gleich auszusehen. Viele Sträucher überzeugen beispielsweise durch ihre üppige Blüte und den berauschenden Duft, der durch den gesamten Garten zieht. So sind beispielsweise Spirea, Schneeball, Wildrose oder Bauernjasmin ein echter Blickfang im Garten, der auch den Insekten gefällt. Andere Sträucher, wie zum Beispiel Holunder, Sanddorn, Johannisbeere, Brombeere, Stachelbeere oder Felsenbirne, sind essbar und bieten so einen echten Mehrwert für Mensch und Tier. Im Winter verlieren zwar die meisten dieser Sträucher ihr Laub und bieten somit keinen echten Sichtschutz mehr, doch das ist für Insekten ein Glücksfall: kehren Sie die heruntergefallenen Blätter einfach unter die Sträucher, so ist das ein idealer Überwinterungsplatz für Insekten, die die kalte Jahreszeit ansonsten höchstwahrscheinlich nicht überleben würden.

 

Sträucher und Büsche im Naturgarten

Beliebte Sträucher und Büsche für den Naturgarten im Überblick. ©Gartentraum.de

 

Kletterpflanzen für den Naturgarten

Kletterpflanzen bieten im Naturgarten jede Menge Mehrwerte und werden deshalb gerne als dekoratives Element genutzt. Sie können als Wandbegrünung, Sichtschutz oder als Grundstücksgrenze eingesetzt werden, die Terrasse oder bestimmte Bereiche des Gartens von anderen Teilen bewusst abgrenzen oder sowohl Mensch als auch Tier als Nahrungsquelle dienen. Die meisten von ihnen blühen dabei in den schönsten Farben und einige sind immergrün, wodurch auch im Winter ein Sichtschutz gewährleistet ist. Die Unterscheidung zwischen Selbstklimmern und Gerüstkletterern, also ob die Pflanze an Mauern und Hauswänden hochwachsen kann oder ob sie eine Rankhilfe zum Klettern benötigt, sollten Sie bei der Auswahl der Pflanzen auf jeden Fall beachten. Auch sollten Sie Wert darauf legen, jeder Pflanze den passenden Standort zuzuordnen, da ein üppiges Wachstum sonst meist nicht gegeben ist. Dabei sollten Sie bedenken, dass Kletterpflanzen, die sich an der Hausfassade festhalten sollen, Schäden anrichten können. Solche Schäden entstehen in der Regel nicht, wenn die Fassade unversehrt ist und keine Risse oder Ähnliches aufweist. Um auf Nummer Sicher zu gehen, sollten Sie sich für eine Rankhilfe entscheiden, die den Kletterpflanzen zum Wachsen dient. Möchten Sie das nicht, sollten Sie die Fassade vorher gut prüfen, um sicherzustellen, dass diese für eine Begrünung geeignet ist.

 

Kletterpflanzen im Naturgarten

Beliebte Kletterpflanzen für den Naturgarten im Überblick. ©Gartentraum.de

 

Stauden im Naturgarten

Stauden sind in jedem Garten ein echter Hingucker und sollten auch in einem Naturgarten nicht fehlen. Beim Anlegen Ihres Gartens können Sie Staudenbeete gezielt danach anlegen, dass zu jeder Zeit etwas blüht. Auch die Farben können Sie harmonisch anordnen und Ihre Pflanzen danach auswählen. Doch in einem Naturgarten bestimmen die Pflanzen selbst, welche Staude wo auftaucht, welche Pflanze dominiert und welche überhaupt nicht vorkommt. Wer einen Naturgarten anlegt, liebt genau das: jedes Jahr ist eine neue Überraschung, denn immer ist der Garten etwas verändert. Viele Pflanzen, wie beispielsweise die Akeleien oder Glockenblumen, kommen jedes Jahr an einem anderen Ort raus und sind mal dominanter und mal weniger dominant. Andere, wie beispielsweise Pfingstrosen, wandern kaum, brauchen aber viel Platz, um ihre prachtvollen Blüten zu entwickeln. Beachten sollten Sie deshalb immer, dass Sie den passenden Standort für Ihre Stauden wählen, um den Pflegeaufwand so gering wie möglich zu  halten. So lassen Sie der Natur ihren Lauf, ohne dabei zu viel einzugreifen.

 

Hummel in einer Pingstrose im Naturgarten

Hummeln und Bienen brauchen ungefüllte Stauden, wie die Pfingstrose, im Naturgarten als Nahrungsquelle.

 

Obst, Gemüse & Kräuter im Naturgarten

Der Nutzgarten nimmt in der Gesellschaft einen größeren Stellenwert ein, seit der Trend wieder in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltschutz geht. Da im regulären Handel kaum ein Lebensmittel unverarbeitet und unbehandelt verfügbar ist, setzen viele auf den eigenen Anbau von Salat, Tomaten, Zucchini und Petersilie. Auch im Naturgarten ist es möglich, einen Nutzgarten anzulegen. Im Sinne des Naturschutzes und zum Wohle von Mensch und Tier wird hier aber auf künstlichen Dünger und Unkrautvernichter verzichtet. Stattdessen werden alternative Wege genutzt, um die Ernte so ertragreich wie möglich zu gestalten. Stichworte sind hier beispielsweise Mischkultur, Dünger aus Kompost und Schneckenschutz durch Hochbeete. Einige dieser Nutzpflanzen eignen sich für Anfänger, ohne großes Fachwissen. Auch mit wenig Pflege kommen Sie hier zum Erfolg, wenn Sie sich an die auf der Verpackung angegebenen Hinweise zur Aussaat und zum Standort halten. Andere Pflanzen erfordern mehr Fachwissen und Erfahrung. Zu den beliebtesten und pflegeleichtesten essbaren Pflanzen im Garten zählen zum Beispiel:

  • Himbeeren, Erdbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren
  • Tomaten, Gurken, Zucchini, Radieschen, Zwiebeln, Knoblauch, Salat, Bohnen, Erbsen
  • Minze, Zitronenmelisse, Petersilie, Schnittlauch, Liebstöckel (Maggikraut), Borretsch (Gurkenkraut), Salbei, Thymian, Rosmarin

 

 

Gemüseanbau im Naturgarten

Hochbeete und Gemüsebeete passen hervorragend in den Naturgarten.

 

Wilde Wiesen im Naturgarten

Statt die gesamte Grünfläche in Ihrem Garten auf kurze Länge zu stutzen, bietet es sich an, zumindest ein Stückchen des Rasens als wilde Wiese stehen zu lassen. Für die Abwechslung und als Nahrungsquelle für Insekten können Sie eine Samenmischung für Schmetterlingswiesen oder mit bienenfreundlichen Blumen verstreuen. So wird die Wiese zu einer kleinen Wundertüte voller Überraschungen. Schafgarbe, Kornblumen, Klatschmohn, Wiesenmargerite, Johanniskraut, Adonisröschen, Lupinen, Natternkopf und viele weitere Blumen in den verschiedensten Farben können sich in einer solchen Mischung verstecken. Durch die unterschiedliche Dominanz der einzelnen Pflanzen kann im zweiten Jahr ein völlig anderes Bild entstehen als im ersten oder im dritten. Der große Vorteil an Blumenwiesen im Garten ist, dass sie in der Regel maximal zweimal im Jahr gemäht werden müssen. Sie sind damit also absolut pflegeleicht und machen Ihnen kaum Arbeit.

 

PASSENDE MÖBEL FÜR DEN NATURGARTEN

Wie können gemütliche Plätze im Naturgarten eingerichtet werden?

Natürlich ist ein gemütlicher Sitzplatz im Naturgarten ein absolutes Muss. Schließlich wollen Sie Ihren Naturgarten an den warmen und sonnigen Tagen auch genießen. Doch die Gartenmöbel und auch die Gartendekoration sollten zum Gesamtbild passen, um das Flair des Gartens nicht zu zerstören. Die Wahl der passenden Gartenmöbel sollte also nicht leichtsinnig getroffen werden. Grundsätzlich ist Holz in diesem Fall das passende Material, um sich gemütliche Ruhezonen im Garten zu schaffen. Das natürliche Material passt sich hervorragend an die Umgebung an und schafft ein uriges Flair. Bevorzugen Sie einen zierlicheren und romantischeren Look, sind Gartenmöbel aus Eisen wahrscheinlich genau das Richtige für Sie. Die filigran gearbeiteten Möbel sind meist etwas feiner und zurückhaltender als wuchtige Holzmöbel. Die Auswahl an passenden Möbeln ist groß, jedoch sollten Sie sich hier für gute Qualität entscheiden, um den Nachhaltigkeitsgedanken fortzuführen und nicht nach einer Saison direkt neue Möbel kaufen zu müssen.

 

 

Sitzecke im Naturgarten einrichten

Eine Sitzecke sollte im Garten nicht fehlen, um bei gutem Wetter draußen essen oder arbeiten zu können. Verfügen Sie über eine Terrasse, wird die Sitzecke höchstwahrscheinlich dort aufgebaut. Doch auch in einer freien Ecke im Garten machen sich Sitzecken hervorragend, um eine Alternative zur Terrasse zu bieten. In einem gemütlichen Pavillon oder unter einer Pergola lässt es sich im Sommer hervorragend aushalten. Möchten Sie die Sitzecke auf der Terrasse einrichten, sollten Sie sich vor dem Kauf überlegen, für welche Gelegenheiten die Gartenmöbel in Beschlag genommen werden. Haben Sie eine große Familie, dann brauchen Sie ausreichend Sitzgelegenheiten, soll dort gegessen werden, brauchen Sie einen großen Tisch, werden die Möbel oft genutzt, sollten sie möglichst bequem sein. Haben Sie festgelegt, welche Anforderungen die Gartenmöbel erfüllen sollen, geht es ans Design. Wie bereits weiter oben erwähnt, eignen sich Möbel aus Holz für den Naturgarten am besten. Hier gibt es die verschiedensten Holzarten und Farben, um für jeden Geschmack das passende zu bieten. Auch in Sachen Design lässt sich bei Holz viel machen. Ein unaufgeregter und geradliniger Look ist ebenso möglich wie verspielte und romantische Designs oder rustikale und naturbelassene Gestaltungen. Auch aus Eisen oder Metall fügen sich Gartenmöbel hervorragend in das Gesamtbild Ihres Naturgartens ein. Ein Eisentisch mit einer Platte aus Glas oder Naturstein ist beispielsweise ein ganz besonders dekoratives Stück.

 

 

WASSER IM NATURGARTEN

Welche Rolle spielt Wasser im Naturgarten?

Wie wichtig ein Feuchtbiotop im Naturgarten ist, haben wir weiter oben bereits erläutert. Doch Wasser ist nicht nur für Wassertiere sehr wichtig, um ihnen als Lebensraum zu dienen. Wasser spielt auch für Vögel und andere Tiere im Garten eine wichtige Rolle. Besonders an heißen Tagen ist Wasser oft knapp, wodurch Trinkquellen für das Überleben der Tiere unerlässlich sind. Auch als Badewanne werden Wasserspiele im Garten von Vögeln gerne genutzt, um sich zu erfrischen und neue Kraft zu tanken. Doch der Nutzen für die Tiere ist nicht der einzige Grund, weshalb Sie sich für ein Wasserelement in Ihrem Naturgarten entscheiden sollten. Auch der dekorative Aspekt sollte nicht unterschätzt werden. Denn Wasser haucht selbst dem leblosesten Garten sofort Leben ein und ziert auch kleine und ungemütliche Naturparadiese. Die Möglichkeiten, wie das Wasser in Ihren Garten integriert werden kann, sind dabei enorm. Die Auswahl reicht von gewöhnlichen Gartenteichen über Schwimmteiche, Bachläufe, Wasserspiele, Brunnen und Vogeltränken bis hin zu imposanten Wasserspeiern oder Springbrunnen.

 

Teich im Naturgarten anlegen

Ein kleiner Teich im Naturgarten ist der klassische Weg, um sowohl den dekorativen als auch den ökologischen Aspekten gerecht zu werden und Wasser im Garten zu integrieren. Von einem Teich profitieren Sie, da er hübsch anzusehen ist und mit allerlei Wasserpflanzen und Dekorationen individuell und persönlich gestaltet werden kann. Doch auch die Tiere profitieren von einem Gartenteich am meisten, da sie hier ihre Eier ablegen können und ausreichend Nahrungsquellen finden. Auch das Anlegen eines Gartenteiches ist keine große Herausforderung und kann meist in Eigenregie durchgeführt werden. Beachten sollten Sie dabei, dass der Teich ausreichend tief (mindestens 80cm) ist und über verschiedene Tiefenzonen verfügt. Ein flaches Auslaufen des Teiches ermöglicht Insekten, dort ihre Eier abzulegen. Doch nicht nur ein Gartenteich ist ein ideales Feuchtbiotop im Garten.

 

Schwimmteich im Naturgarten

Auch ein Schwimmteich, welcher über eine große Regenerationszone verfügt, bietet sich für den Naturgarten an. Hier haben nicht nur die Tiere Spaß, sondern auch Sie und Ihre Familie. Denn ein Schwimmteich ist tatsächlich zum Schwimmen geeignet, wenn man sich beim Bau an die Anforderungen hält. Besonders wichtig ist hier, dass Sie bei der Planung des Schwimmteiches auf eine ausreichend große Regenerationszone achten. Diese sollte den Großteil der Gesamtfläche ausmachen und mit wasserreinigenden Pflanzen und Gesteinen gestaltet sein. So wird das Wasser auf natürlich Weise gereinigt und steht Ihnen, aber auch verschiedensten Tieren, zum Baden und Erfrischen zur Verfügung. Von großer Wichtigkeit ist bei einem solchen Schwimmteich das ökologische Gleichgewicht. Ist dies gegeben, leistet die Regenerationszone einen wichtigen Beitrag in Ihrem Naturgarten. Jedoch sollten Sie unbedingt darauf verzichten, selbst Fische oder Amphibien in Ihren Schwimmteich zu platzieren. Durch Fische wird die Algenproduktion angeregt, deshalb haben diese im Schwimmteich nichts verloren. Tiere, die sich an oder in Ihrem Schwimmteich wohlfühlen, werden von selbst kommen. Überlassen Sie, ganz dem Gedanken des Naturgartens folgend, die Besiedelung Ihres Schwimmteichs, haben sowohl Mensch als auch Tier etwas von dem kühlen Nass.

 

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Schwimmteich im Naturgarten als Paradies für Mensch und Tier.

Bachlauf im Wildgarten

Ein Bachlauf entspricht zwar im engen Sinne nicht wirklich dem Konzept des Naturgartens, da dieser in der Regel künstlich angelegt werden muss. Dennoch ist ein solcher Bachlauf, gerade in Kombination mit einem Teich oder einem Schwimmteich, ein dekoratives Element. Es lässt sich gestalterisch hervorragend an den Stil des Naturgartens anpassen und ist so ein optischer Blickfang im Garten. Das Anlegen eines solchen Bachlaufes ist nicht schwer, wenn Sie eine ausführliche und zuverlässige Anleitung beachten. Die Ufergestaltung kann dann ganz im Sinne des Naturgartens vorgenommen werden. Folgen Sie auch hier wieder der Vielfalt und entscheiden Sie sich für die unterschiedlichsten Pflanzen, die den Artenschutz der heimischen Tierwelt fördern. So fühlen sich Insekten an Ihrem Gewässer wohl und lassen sich dort nieder.

 

Brunnen, Springbrunnen, Vogeltränke oder Wasserspeier im Naturgarten

Ein Brunnen, Springbrunnen oder ein Wasserspeier lassen sich ebenfalls im Naturgarten integrieren. Gerade für Vögel bietet sich Wasser immer an, da es an heißen Tagen Abkühlung bietet. Stellen Sie beispielsweise eine Vogeltränke aus Naturstein in Ihrem Garten auf, werden Sie im Sommer sicherlich die unterschiedlichsten Lebewesen beobachten können. Auch ein Brunnen macht sich in einem naturbelassenen Garten gut. Entscheiden Sie sich beispielsweise für einen Brunnen aus Naturstein, Holz oder in Rostoptik, liefert er einen dekorativen Beitrag zum Gesamtbild. Ein Springbrunnen oder Wasserspeier hingegen passt auf den ersten Blick womöglich nicht besonders gut in das naturbelassene Paradies, das Sie sich mit einem Naturgarten schaffen möchten. Jedoch sind Ihnen gestalterisch in Ihrem eigenen Reich keine Grenzen gesetzt. Gefällt Ihnen ein dekorativer Wasserspeier, kann dieser sicherlich harmonisch in Ihren Naturgarten integriert werden.

 

 

WEGE IM NATURGARTEN

Wie können Wege im Naturgarten integriert werden?

Bei Gartenwegen sollten Sie, ebenso wie bei Trockenmauern, darauf achten, dass Sie die Fugen nicht mit Mörtel ausfüllen. Dadurch erreichen Sie, dass Regenwasser abfließen kann und Insekten in den Ritzen des Gartenweges einen Unterschlupf finden. Pflanzen Sie stattdessen doch lieber Lückenfüller, die die Fugen Ihres Gartenweges dekorativ statt störend einnehmen und ungewünschtem Unkraut keinen Platz lassen. Hierfür eignen sich zum Beispiel Sandthymian, Scharfer Mauerpfeffer, Mastkraut oder Sternmoos. Auch auf das Betonieren von Gartenwegen sollten Sie verzichten, um dem ökologischen Gedanken des Naturgartens zu entsprechen. Besonders schön wirken Gartenwege aus natürlichen Materialien wie beispielsweise Natursteinplatten, Kies, Rindenmulch oder Hackschnitzel, Holzplanken und Tonklinker. In Sachen Haltbarkeit haben hier ganz klar Naturstein oder steinähnliche Produkte die Nase vorn. Um die Umwelt und Ihren Geldbeutel zu schonen sollten Sie hier aber auf recycelte Natursteine zurückgreifen oder Stein aus Ihrem eigenen Garten verwenden, die Sie an anderer Stelle nicht mehr benötigen. Trittplattenwege sind eine umweltfreundlichere Alternative zu gepflasterten Gartenwegen, da hier in den Zwischenräumen immer noch Gras durchwachsen kann und nur so viel Stein verbaut wird, wie man zum darüber Gehen benötigt. Die umweltschonendste Methode, einen Gartenweg aufzubauen, ist Rindenmulch oder Kies. Diese Materialien fügen sich wunderschön in den Naturgarten ein, sind aber natürlich längst nicht so haltbar und trittfest wie Stein oder Beton und müssen regelmäßig aufgefüllt werden.

 

Blühende Wildstauden am Gartenweg im Naturgarten

Als Gartenwege im Naturgarten reichen Trampelpfade oft aus.

NATÜRLICHER SICHTSCHUTZ IM WILDGARTEN

Wie kann im Wildgarten ein natürlicher Sichtschutz angelegt werden?

Da vielen Gartenbesitzern ihre Privatsphäre besonders wichtig ist und sie sich im Garten unbeobachtet fühlen wollen, ist das Thema Sichtschutz sehr wichtig und beschäftigt die meisten bei der Gartengestaltung. Da sie pflegeleicht und günstig sind, ist die Lösung meist eine Hecke aus immergrünen Pflanzen, wie zum Beispiel Thuja, Kirschlorbeer, Liguster oder Koniferen. Doch solche Monokulturen haben keinen ökologischen Wert und sind deshalb für die heimische Pflanzen- und Tierwelt problematisch. Wie bereits weiter oben erwähnt, gibt es eine Vielzahl an Heckenpflanzen, die sich für einen Naturgarten besser eignen als die immergrünen Standard-Produkte. So sind besonders Mischhecken aus verschiedenen Sträuchern bestens geeignet, um einen Sichtschutz mit ökologischem Mehrwert zu bieten. Da die meisten dieser Hecken jedoch nicht immergrün sind, bieten diese Pflanzen im Winter keinen Sichtschutz. Doch das ist oftmals ein Problem, da man sich im eigenen Garten wohl fühlen möchte und sich gerade in Wohnsiedlungen schnell beobachtet fühlt. Hier sollten Sie abwägen, ob eine auch im Winter absolut undurchsichtige Hecke wirklich notwendig ist oder ob Ihnen der Sichtschutz durch die vorwiegend kahlen Sträucher bereits genügt.

 

Ein ökologisch wertvoller Sichtschutz bietet Mensch & Tier einen enormen Mehrwert.

 

Eine Alternative zu Hecken sind verschiedenste Arten von Holzzäunen. Um neben dem Sichtschutz auch noch einen Mehrwert für Tiere zu schaffen, bietet sich beispielsweise ein gefüllter Totholzzaun an, der Lebensraum für Insekten schafft und einen tollen Look bietet. Auch Trockenmauern können als Sichtschutz dienen, wenn dieser nicht zu hoch sein soll. Eine weitere Alternative sind Kletterpflanzen, die an Rankhilfen hochklettern. Hier gibt es eine riesige Auswahl an bunt blühenden Pflanzen, die gerade im Sommer einen zuverlässigen Sichtschutz bieten. Solche Kletterpflanzen sind vor allem für Vögel besonders wertvoll, da diese in den dichten Kletterpflanzen gerne nisten und mit dort lebenden Insekten ausreichend Nahrung finden. Doch auch die meisten Kletterpflanzen sind nicht immergrün und bieten im Winter nur geringen Sichtschutz. Je nachdem für welche Rankhilfe Sie sich entscheiden, bietet diese aber einen zusätzlichen Schutz gegen fremde Blicke und schützt auch im Winter – zumindest teilweise – Ihre Privatsphäre. Deshalb sollten Sie auch hier abwägen, wie wichtig Ihnen ein absolut undurchsichtiger Sichtschutz im Winter ist und sich danach entscheiden.

 

Buchenhecke als Sichtschutz im Naturgarten

Buchenhecken eignen sich als natürlicher Sichtschutz im Naturgarten.

 

DEKORATION IM NATURGARTEN BZW. WILDGARTEN

Wie kann ein Natur- oder Wildgarten dekoriert werden?

Im Naturgarten soll die Natur im Vordergrund stehen, weshalb Dekorationselemente nur dezent eingesetzt werden sollten. Ganz verzichten müssen Sie auf die geschmackvollen Kleinigkeiten, die die Gartengestaltung erst so richtig rund machen, aber nicht. Beachten sollten Sie bei Ihrer Auswahl allerdings, dass Sie natürliche Materialien und harmonische Formen auswählen. Dekorationselemente, die sich in einem Naturgarten hervorragend integrieren, finden sich viele. Von Statuen über Figuren und dekorativen Möbeln bis hin zu Brunnen, Klangspielen, Feuerstellen, Pavillons und Pflanzgefäßen findet sich in unserem großen Sortiment für jeden Geschmack genau das Richtige. Beliebte Materialien in einem Naturgarten sind vorwiegend Holz, Zink bzw. Eisen, Glas Dekoration in rostiger Optik. Platzieren Sie sorgfältig ausgewählte Dekorationselemente in einem Staudenbeet, auf der Terrasse oder in einer Sitzecke, um kleine Akzente zu setzen. Ein Rosenbogen der von kletternden Wildrosen in Beschlag genommen wird oder eine hübsche Vogeltränke wirkt dekorativ und bringt zusätzlich einen Mehrwert für Ihren Garten.

 

Holzschubkarre als Gartendeko im Naturgarten

Gartendekoration im Naturgarten sollte aus natürlichen Materialien, wie zum Beispiel Holz, bestehen.

 

NATURGARTEN ANLEGEN - ANLEITUNG

Wie wird ein Naturgarten angelegt?

Für das Anlegen eines Naturgarten benötigen Sie vor allen Dingen eins: Geduld. Da die Gestaltung des Gartens vorwiegend der Natur überlassen werden soll, kann es unter Umständen eine Weile dauern, bis der Garten so aussieht, wie Sie sich ihn vorstellen. Einige kleine Dinge können Sie aber sofort verändern und ohne großen Aufwand umsetzen. Dennoch möchten wir Ihnen hier eine Anleitung geben, wie ein Naturgarten von Grund auf gestaltet werden kann. Gerade Laien sollten einige Tipps beachten, die zu einer erfolgreichen Entwicklung des Naturgartens beitragen. Denn die wichtigste Regel beim Anlegen eines Naturgartens lautet wahrscheinlich: Setzen Sie sich mit der Natur auseinander und informieren Sie sich über Flora und Fauna. Wer einen Naturgarten anlegen möchte, sollte sich mit der Natur beschäftigen und verstehen, wie ein stabiles Ökosystem funktioniert. Ist dieses Verständnis vorhanden, ist das Anlegen des Gartens ein Kinderspiel.

 

Naturgarten & Wildgarten anlegen/gestalten – 25 Ideen & Bilder

 

Planung des Natur- bzw. Wildgartens

Experten sind sich uneinig, wie das Projekt des Naturgartens am besten angegangen werden sollte. Die einen sagen, man sollte einfach loslegen mit dem Nichtstun, ein paar Samen in den Garten streuen und abwarten, bis der Garten durch die Natur gestaltet wird. Andere sind der Meinung, man sollte das Projekt „Naturgarten“ vorher genau planen und festlegen, wie der Garten aufgeteilt werden soll, welche Pflanzen gekauft werden müssen und welche Tiere wie am besten versorgt werden können. Grundsätzlich ist es immer besser, sich vorher Gedanken darüber zu machen, wie der Garten am Ende aussehen soll. Gerade wenn Sie einen Gartenteich, eine Sitzecke, einen Steingarten oder ein Staudenbeet integrieren wollen, sollten Sie sich vorher Gedanken gemacht haben, wo und in welcher Größe Sie die Elemente gestalten möchten. Auch die Größe des Nutzgartens und die Plätze für große Pflanzen wie beispielsweise für Bäume sollten Sie festlegen, bevor Sie mit der Gestaltung beginnen. Denn der benötigte Platz wird oft unterschätzt und die Standortbedingungen sollten für alle Pflanzen passen. Bedenken Sie auch, wo in Deutschland Sie sich befinden und auf welcher Höhe Ihr Garten liegt. Diese Punkte sind bei der Planung ebenso wichtig, wie die Himmelsrichtung, in welcher Ihr Garten liegt. Eine Herausforderung kann auch darstellen, wie Ihr Garten geformt und ob er ebenerdig oder an einem Hang ist. Solche Aspekte spielen bei der Gestaltung eine Rolle und sollten bei der Planung bedacht werden. Machen Sie sich deshalb am besten eine Skizze und legen Sie grob fest, welche Elemente wo sein sollen. Notieren Sie sich außerdem Pflanzen, die Ihnen gefallen, so dass Sie in der Gärtnerei einen Anhaltspunkt haben, in welche Richtung die Gestaltung Ihres Naturgartens gehen soll.

 

Kletterrosen an einer Mauer im Naturgarten

Die Kletterrose ist eine beliebte Kletterpflanze im Naturgarten.

 

Wahl der Pflanzen für den eigenen Naturgarten

Die Wahl der Pflanzen für Ihren Naturgarten hängt natürlich in erster Linie von Ihrem persönlichen Geschmack ab. Die riesige Auswahl an Stauden, Büschen und Bäumen haben wir Ihnen weiter oben ja bereits gezeigt. Theoretisch können Sie sich aus der Vielfalt der wunderschönen heimischen Wildpflanzen die aussuchen, die Ihnen am meisten zusagen. Jedoch sollten Sie bedenken, in welche Himmelsrichtung Ihr Garten gelegen ist. Handelt es sich um einen eher lichtarmen Nordgarten, sollten Sie die Pflanzenwahl daran ebenso anpassen wie an einen trockenen Südgarten. Wie ebenfalls zuvor erwähnt, sollten Sie bei Samen darauf achten, dass Sie sich für samenfeste Produkte entscheiden. Auch bei anderen Stauden, Büschen, Kletterpflanzen und Co. sollten Sie Wert darauf legen, dass es sich um Wildpflanzen handelt. Im Optimalfall entscheiden Sie sich für Pflanzen aus biologischem Anbau, so dass Sie keine Schadstoffe oder Chemie in Ihren Garten bringen und die Umwelt schonen.

 

Gartendeko und Gartenmöbel aus rostigem Metall im Naturgarten

Sitzecke im Naturgarten aus rostigem Metall als Gestaltungselement.

 

Anlegen des Naturgartens

Haben Sie die Gartenplanung für Ihr neues Paradies beendet und die passenden Pflanzen und Samen besorgt, können Sie sich an das Anlegen des Naturgartens machen. Beachten sollten Sie hierbei vor allen Dingen, den passenden Zeitpunkt für das Pflanzen Ihrer Staudenbeete, der Wildblumenwiese und der Bäume und Büsche zu wählen. Richten Sie eine Ecke für Ihren Kompost ein und streuen Sie die Samen nach Ihren Wünschen aus. Abgeschnittenes Holz können Sie zu einem Totholzstapel zusammenfügen und Hochbeete und eine Kräuterspirale für Ihren Nutzgarten vorbereiten. Verfügt Ihr Garten noch nicht über eine Terrasse oder eine andere Sitzecke, sollten Sie diese zuerst errichten. Halten Sie sich dabei an die Anleitung zum Bau einer Terrasse, um eine ordnungsgemäße Errichtung zu gewährleisten. Sollten Sie keine Erfahrung mit dem Bau von Teichen haben, können Sie sich einen Experten für Naturteiche zu Rate ziehen oder den Bau komplett einem Profi überlassen. Sind Ihre Arbeiten verrichtet, heißt es abwarten und der Natur Zeit geben, sich zu entwickeln.

 

 

 

25 BILDER & IDEEN FÜR DEN NATURGARTEN

Wie kann ein Naturgarten/Wildgarten aussehen?

ZUSAMMENFASSUNG

Auf welche Punkte sollte man beim Naturgarten achten?

Der Naturgarten ist weniger ein Gartenstil an sich, sondern vielmehr eine Überzeugung, den Garten als natürliche Umgebung wahrzunehmen und den Umweltschutz zu fördern. Deshalb gibt es hier keinen richtigen oder falschen Weg, um einen Naturgarten anzulegen. Schon kleinste Veränderungen, wie beispielsweise das Schaffen von Rückzugsorten für verschiedene Tiere, das Verzichten auf künstliche Dünger und Pflanzenschutzmittel und das Fördern heimischer Wildpflanzenarten leisten bereits einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Flora und Fauna. Legen Sie großen Wert auf Vielfalt und natürliche Entwicklung, um der Natur Freiraum zu geben. Doch auch Ihre persönlichen Vorlieben sollen in Ihrem eigenen Garten nicht zu kurz kommen. Wählen Sie deshalb aus der riesigen Menge an verschiedenen Stauden, Büschen, Bäumen und Nutzpflanzen diejenigen aus, die Ihnen am besten gefallen. Etwas Laissez-Faire schadet dem Naturgarten nicht. Im Gegenteil: verzichten Sie häufiger auf das Mähen, lassen Sie Brennnesseln auch mal stehen und geben Sie Ihren Pflanzen die Möglichkeit sich selbst auszusäen, können Sie sich schon bald über Ihr eigenes Wildgartenparadies freuen.

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Häufige Fragen

🌻 Was ist ein Naturgarten?

Ein Naturgarten ist weniger ein Gartenstil an sich, sondern eher eine Überzeugung bzw. ein Ideal. Im Naturgarten sollen Mensch, Tier und Pflanzenwelt im Einklang miteinander leben. Die Vielfalt heimischer Pflanzen und Tiere wird gefördert. So wird beispielsweise darauf geachtet, heimische Wildpflanzen einzusetzen und bienen-, hummel- und insektenfreundliche Pflanzen vorzuziehen. Durch den Einsatz unterschiedlicher Biotope soll möglichst vielen verschiedenen Tieren ein Lebensraum zur Verfügung gestellt werden.

Hier finden Sie weitere Informationen.

🌻 Wie pflegt man einen Naturgarten?

Die Pflege eines Naturgartens ist relativ simpel, da lästige Arbeiten wie das Unkrautjäten, das Rasenmähen und das Pflanzendüngen wegfallen. Im Naturgarten wird der Umwelt, wie der Name schon sagt, die Gestaltung und die Pflege des Gartens beinahe vollständig der Natur überlassen. Ist der Naturgarten erst einmal angelegt, müssen Sie sich kaum um die Pflege Ihres Gartens kümmern.

Hier finden Sie weitere Informationen.

🌻 Welche Pflanzen eignen sich für einen Naturgarten?

In einem Naturgarten sollten zum Großteil heimische Wildpflanzenarten zum Einsatz kommen. Solche Pflanzen sind eine wichtige Futterquelle für einheimische Tierarten, die bestimmte Pflanzen zum Überleben brauchen. Auch sollten in einem Naturgarten keine Züchtungen zum Einsatz kommen, die beispielsweise gefüllte Blüten statt ungefüllter aufweisen. Wichtig für den Naturgarten ist außerdem, dass die Vielfalt der ausgewählten Pflanzen möglichst groß ist.

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🌻 Darf man einen Naturgarten düngen?

Um die im Naturgarten lebenden Tiere nicht zu gefährden und das natürliche Gleichgewicht nicht zu beeinträchtigen, sollten Sie im Naturgarten grundsätzlich auf das Düngen verzichten. Möchten Sie Ihren Pflanzen Nährstoffe hinzufügen, dann sollten Sie das mit Kompost oder natürlichen Düngern wie beispielsweise Rasenschnitt, Laub, Eierschalen, Kaffeesatz oder ähnlichem tun. Damit tun Sie Ihren Pflanzen, den Tieren und der gesamten Umwelt einen großen Gefallen.

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Über den Autor

Autor bei Gartentraum

Mirko ist einer der Impulsgeber des Online-Magazins von Gartentraum.de. Kein Wunder, das Thema Gartendekoration wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Bereits sein Großvater sammelte begeistert Gartenfiguren und Bronzen und fertigte in seiner Werkstatt Pflanztöpfe für den Garten. Nun ist Mirko selbst auf der Suche nach den neuesten Trends in Sachen Gartendekoration.

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